Im Leibertinger Ortsteil Thalheim wird die neue Feuerwehrwache Süd gebaut. Das 300 Quadratmeter große Gebäude wird Platz für drei Feuerwehrfahrzeuge sowie Sozialräume für die Feuerwehrleute der Abteilungen Thalheim und Altheim bieten. Mit dem symbolischen Spatenstich am Mittwoch verkündeten Bürgermeister Stephan Frickinger, Vertreter der Feuerwehr sowie Bauunternehmer Matthias Wohlhüter offiziell den Baubeginn der neuen Feuerwehrwache.
Am Rande der Veranstaltung zeigten sich sowohl Kreisbrandmeister Michael Reitter als auch die Kommandanten der Leibertinger Feuerwehr überaus zufrieden damit, wie das Feuerwehrwesen in Zukunft in den Ortschaften Thalheim und Altheim sowie in der Gesamtgemeinde Leibertingen aufgestellt sein wird. Auch der Bürgermeister äußerte sich positiv – insbesondere im Hinblick auf die offenbar verhältnismäßig geringen Baukosten für den Neubau.

Die Gemeinde Leibertingen investiert derzeit groß in ihre Feuerwehr, davon profitieren hauptsächlich die beiden südlichen Abteilungen Altheim und Thalheim. Neben der neuen Wache ist geplant, einen Gerätewagen Logistik als Ersatz für das in die Jahre gekommene Fahrzeug der Abteilung Altheim anzuschaffen.
In der neuen Wache wird neben dem neuen Gerätewagen auch das bereits vorhandene Staffellöschfahrzeug der Thalheimer Feuerwehr seinen Platz finden. Der dritte Stellplatz dient als Reserve. Noch steht nicht zu 100 Prozent fest, was mit der Feuerwehrgarage in Altheim passieren wird, die künftig nicht mehr benötigt wird. Derzeit ist vorgesehen, dass sie als Lagerraum für die Ortschaft und deren Vereine dienen soll.
Die beiden Feuerwehr-Abteilungen von Altheim und Thalheim arbeiten schon lange zusammen und schätzen einander, wie der Thalheimer Kommandant Thorsten Liehner und sein Altheimer Kollege Matthias Moosmann berichten. Seit mehr als fünf Jahren finden gemeinsame Feuerwehrübungen statt. Eine vollständige Fusion der beiden Abteilungen ist allerdings nicht geplant. Jede Abteilung wird eigenständig bleiben – mit jeweils eigenem Kommandanten, weil die Feuerwehren im sozialen Leben der Ortschaften eine zentrale Rolle spielen, wie Liehner und Moosmann betonen.
Feuerwehr organisiert die Fasnet
„Altheim hat relativ wenige Vereine und wir übernehmen als Feuerwehr auch Vereinsaufgaben im Dorf“, erklärt Altheims Kommandant Moosmann. So organisiert die Freiwillige Feuerwehr beispielsweise in Altheim maßgeblich die Fasnet. Bei Einsätzen werden die beiden Wehren aber schon lange als eine Abteilung behandelt, das heißt: Im Alarmfall werden immer die Feuerwehrleute beider Abteilungen alarmiert. „Im Einsatz gibt es diese Struktur nicht, feuerwehrtechnisch sind wir eine Abteilung“, erklärt Moosmann.
Gut aufgestellt
Die gesamte Leibertinger Feuerwehr umfasst aktuell 100 Feuerwehrleute. Gesamtkommandant Benedikt Stump zeigte sich überaus zufrieden damit, wie die Leibertinger Feuerwehr aktuell aufgestellt ist und auch in Zukunft aufgestellt sein wird. Das neue Gerätehaus in Thalheim macht es laut Kommandant Stump möglich, dass viele Abläufe und die Logistik in der Leibertinger Feuerwehr optimiert werden können. So werden beispielsweise in der Feuerwehr Süd, wie das neue Gebäude heißen wird, die Ausrüstung und auch Ersatzteile in einem Hochregallager schnell erreichbar sein.
15 Jugendliche in der Jugendfeuerwehr
Mit der Nachwuchssituation der Leibertinger Feuerwehr ist Kommandant Benedikt Stump ebenfalls überaus zufrieden. Die Jugendfeuerwehr zählt aktuell 15 Mitglieder. Genauso positiv sieht er die Aus- und Weiterbildungssituation seiner Feuerwehrleute. Bis auf wenige Kleinigkeiten sei man mit dem neuen Fahrzeug und der Wache im Moment „wunschlos glücklich“, sagte Kommandant Stump.
Logistikfahrzeug interessant für Landkreis
Die Leibertinger Feuerwehr hat in der Vergangenheit zahlreiche Einsätze mit den benachbarten Feuerwehren gemeinsam absolviert. Mit neuem Fahrzeug und Gebäude wird sich die Leibertinger Feuerwehr künftig noch besser in die Zusammenarbeit der Feuerwehren im Landkreis Sigmaringen einbringen können – das betonte auch Kreisbrandmeister Michael Reitter. „Mit unserem Logistikfahrzeug werden wir für den Landkreis sehr interessant sein“, meinte dazu Kommandant Benedikt Stump.
Kosten unter einer Millionen Euro
Bürgermeister Stephan Frickinger rechnet damit, dass das Feuerwehrgebäude im Mai kommenden Jahres den Betrieb aufnehmen kann. „Alles zusammengerechnet werden wir unter einer Million bleiben, was extrem günstig ist“, sagte Bürgermeister Frickinger im Hinblick auf die Gesamtkosten für die neue Feuerwache in Thalheim. Das energieeffiziente Gebäude, das sogar eine Fußbodenheizung erhält, ist offenbar so günstig kalkuliert, dass Frickinger von anderen Kommunen aus dem Landkreis angefragt wurde, ob man das Projekt kopieren dürfe.