Der Musikverein Ettenkirch hat übers Wochenende zum traditionellen Sommerfest eingeladen. Den Auftakt bildete am Freitagabend eine "Summernight". Es war bereits die 16. Auflage dieser Nacht und für dieses Mal haben sich die Verantwortlichen überlegt, eine modernere Richtung einzuschlagen. Und so gab es zum ersten Mal eine Cocktailbar und eine Lounge zum gemütlichen abhängen. Musikalisch heizte zuerst "DJ Nightchiefs" den Besuchern ein, um nach zwei Stunden von der Band "Jack Russell" abgelöst zu werden. Der Beginn gestaltete sich – wohl wegen des droheneden Unwetters – ein wenig schleppend. Doch es fanden sich noch viele Gäste auf der Festplatzwiese ein, um ausgelassen zu feiern.
Der Fest-Sonntag startete mit einem zünftigen Frühschoppen. Zum Auftakt spielten die Gastgeber unter Leitung von Christian Hepp selber und so präsentierten sich mehr als 80 Musikerinnen und Musiker des Vereines auf der Bühne. 92 aktive Musiker zählt der Musikverein Ettenkirch. Und um solch ein Fest zu stemmen, benötigt man wirklich alle Hände, wie Tobias Stadler, Vorsitzender des Musikvereins, erzählte. So wurden auch die Familienangehörigen einbezogen und zum Helfen eingeteilt. Und für deren Bereitwilligkeit ist Tobias Stadler sehr dankbar: "Denn ohne die Mithilfe aller wäre so ein Fest gar nicht auszurichten!" Und die helfenden Hände wurden durchaus benötigt, erfreut sich das Fest doch großer Beliebtheit, was die zumeist voll besetzten Tische und Bänke zeigten.
Die Besucher ließen sich vom durchwachsenen Wetter nicht abschrecken. Sie waren guter Laune und in bester Feierstimmung. Als zusätzlicher Publikumsmagnet zählten sicher die vielen Oldtimer, welche die Besucher bestaunen konnten. Zirka 300 Schnauferl und betagte Exemplare waren es dieses Mal, welche man ausgiebig bewundern, anfassen und auch mal Probe sitzen durfte. Angefangen von der Vespa über Traktoren, natürlich Autos und – ganz skurril: ein offener Krankentransportwagen mit Außenmotor aus dem Jahre 1964. Zum Beispiel Hubert Möhrle aus Frickingen ist mit seinem blauen Hanomag jedes Jahr dabei. Er hat drei solcher Traktoren zu Hause und unterhält diese aber rein hobbymäßig. "Das ist alles eine Frage des Idealismus', denn im Unterhalt sind sie sehr teuer. Wenn man bedenkt, das so ein Diesel 25 bis 28 Liter pro 100 Kilometer schluckt, überlegt man sich zwei Mal, wohin man fährt", erzählt Hubert Möhrle. Aber nach Ettenkirch komme er immer sehr gerne. Was vielleicht nicht nur an dem Charme von Ettenkirch liegt, sondern auch an dem besonderen Service, dass die Oldtimer-Besitzer – nicht wie sonst zumeist üblich – eine sogenannte Standgebühr entrichten müssen. Zu den Blasmusikklängen der befreundeten Musikvereine aus Winterstettendorf, Neufrach und Kluftern konnte man den Sonntagnachmittag und -abend in geselliger Runde ausklingen lassen.