Es sind die kleinen Kuriositäten, die den Alltag manchmal so speziell machen: In zwei Gemeinden im Bodenseekreis sind 2021 jeweils genauso viele Menschen gestorben, wie geboren wurden. Die Rede ist von den Kommunen Daisendorf und Deggenhausertal.

Laut Statistischem Landesamt Baden-Württemberg starben vergangenes Jahr in Daisendorf 13 Menschen. Ebenso viele kamen auf die Welt. Schon 2020 näherten sich die Zahlen an: zwölf Verstorbene und elf Neugeborene. 2019 waren es 19 Todesfälle und 15 Geburten. Im Jahr 2018 starben sechs Menschen und 15 kamen auf die Welt.

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In der Gemeinde Deggenhausertal waren es 2021 je 39 Todesfälle und 39 Geburten. 2020 starben dort 42 Menschen und 44 erblickten das Licht der Welt. Für das Jahr davor sind 51 Todesfälle und 39 Geburten verzeichnet. 2018 waren es 29 Verstorbene und 37 Neugeborene.

Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr starben in Meersburg 82 Menschen und 45 machten ihren ersten Atemzug. In Stetten gab es 2021 sechs Todesfälle und zwölf Geburten, in Hagnau stehen 14 Todesfälle neun Geburten gegenüber. Durch einen Blick in die Nachbarschaft zeigt sich also, dass die Zahlen in Daisendorf und Deggenhausertal zumindest als auffällig bezeichnet werden können. Eine Erklärung gibt es für die zufällig identischen Sterbe- und Geburtszahlen nicht. Die Bevölkerungszahl in den beiden Gemeinden hat sich dennoch verändert, weil Menschen zu- oder abgewandert sind.

Zahlen, „um künftige Entwicklungen abzuschätzen“

Die Daten zu erheben, zu sammeln und aufzubereiten, ist vom Gesetzgeber so vorgesehen. „Das Statistische Landesamt hat die Aufgabe, laufend hochwertige Informationen für Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft, die Medien sowie die Bürger bereitzustellen“, schreibt die Landesoberbehörde. Das Informationsangebot schaffe eine wesentliche Voraussetzung, „um die gegenwärtige gesellschaftliche Lage sachlich zu beurteilen, sachgerecht zu planen, sparsam und effektiv zu wirtschaften, Entscheidungen zu kontrollieren und künftige Entwicklungen abzuschätzen“.

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So beziehen sich die Gemeinden beispielsweise bei der Erstellung ihrer Kindergartenbedarfspläne auf Hochrechnungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg bezüglich der zu erwartenden Geburten. Die Daten auf der Internetseite der Behörde sind frei zugänglich. Auch Bürger können sich unter www.statistik-bw.de Informationen ausspielen lassen.