Die letzte öffentliche Sitzung des Gemeinderates vor der Sommerpause nutzte Gemeinderat Daniel Sauter (FW), um seine Kolleginnen und Kollegen am Ratstisch über die derzeitige Situation im Stettener Gemeindewald zu informieren. Aktueller Hintergrund war der am 11. Juli über die Gemeinde hinweggezogene Gewittersturm, der an vielen Stellen sichtbare Spuren hinterlassen hatte.

Die unmittelbaren Schäden im Gemeindewald seien aus seiner Sicht „noch einigermaßen erträglich“. So habe man rund 500 Festmeter Sturmholz zu verzeichnen, was jedoch mitten im Sommer „leider zur Unzeit“ käme. Der Holzmarkt sei inzwischen ohnehin schon ordentlich belastet, der Verkauf sei deutlich rückläufig und die Preise massiv eingebrochen. Problematisch im Gemeindewald sei weniger die Menge, sondern der Umstand, dass der Sturm nahezu überall zugeschlagen habe. Weil im Wald derzeit alles blühe und grüne sei es schwer, die Schäden zu lokalisieren: „Vorrangig ist es, alle Waldwege wieder frei zu kriegen“, sagte Sauter, um das Holz auch abfahren zu können. Sorgen bereite, dass das Sturmholz innerhalb kürzester Zeit vom Käfer befallen werde: „So etwas habe ich bislang noch nicht erlebt“, berichtete Sauter, dass abgebrochene Bäume innerhalb von zwei Tagen voller Käfer gewesen seien: „Der Befall ist unwahrscheinlich hoch“, so Sauter. „Hier muss ich auch an die Privatwaldbesitzer appellieren, schnell zu handeln“, unterstrich er.

Insgesamt liege man bereits zum jetzigen Zeitpunkt deutlich über dem geplanten Jahreseinschlag von 5000 Festmetern. Grund: Auch ohne das Sturmholz seien bereits 800 Festmeter zusätzlich angefallen, was mit unter anderem mit dem hohen Käferbefall, der Rotfäule oder dem Eschentriebsterben zusammenhänge. Hinsichtlich der Kulturen musste Sauter berichten, dass die Pflanzen im April/Mai bei relativ hoher Nässe gut angewachsen, inzwischen aber rund die Hälfte wegen der Hitze und Trockenheit ausgefallen sei.

Hinsichtlich der Finanzen hatte der Förster positive Nachrichten: „Wir werden 2023 deutlich besser abschneiden als geplant“, fasste er seine Prognose zusammen. Dies sei dem Umstand zu verdanken, dass der planmäßige Holzeinschlag sehr früh und sehr schnell durchgeführt worden sei: „So konnten wir das Holz noch zu richtig guten Preisen verkaufen“, informierte Sauter,. Der Preis sei „inzwischen deutlich gefallen“, was sich mit dem anfallenden Sturmholz wohl fortsetzen werde. Während im Plan mit Einnahmen von 335.000 Euro gerechnet wurde, sind nach Auskunft von Daniel Sauter aktuell bereits 418.000 Euro auf der Habenseite zu verbuchen. Hinzu kämen dann noch die Einnahmen für das Sturmholz, während der Plan auf der Ausgabenseite mit geschätzten 300.000 Euro „vermutlich eingehalten werden“ könne.