Schulzentrum vor Herausforderungen. Zur besseren Integration von Kindern und Jugendlichen, die der Schule zugewiesen werden, und weder Deutsch sprechen noch verstehen, wurde durch die Schulsozialarbeit vor einiger Zeit das Pilotprojekt „International Youth Club Stetten a.k.M.“ ins Leben gerufen. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats stellten Schulsozialarbeiter Tobias Buck und sein Mitarbeiter Leonhard Löffler das Projekt vor.
Die Idee sei Anfang November 2022 entstanden, als dem Schulzentrum die ersten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zugewiesen worden seien, berichtete Buck: „Was können wir den Kids und Jugendlichen bieten, um Betroffenheit und Traumatisierung entgegen zu wirken und sie zu begleiten“, habe man sich gefragt, und wie man mit den jeweiligen Schulklassen umgehe. Gemeinsam mit den Lehrkräften sei die Basis für das neue Projekt gelegt worden, das der angehende Schulsozialarbeiter Leonhard Löffler dann zum Thema seiner Bachelor-Arbeit gemacht hat und das inzwischen mit Erfolg am Schulzentrum praktiziert wird. Ziel sei es, betroffene Kinder und Jugendlichen ins Schulleben „und langfristig in die Kommune“ zu integrieren, erläuterte Löffler.
Konkret werden dafür auf freiwilliger Basis die sprachlichen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern des Schulzentrums genutzt, die zweisprachig aufgewachsen sind, und damit den Neuankömmlingen oft weiterhelfen können: „Durch gemeinsame Projekte, Patenschaften und Schaffung eines dauerhaften Hilfssystems versuchen wir eine angenehme Alltagsatmosphäre zu schaffen“, berichtete Löffler. Durch sozialraumorientierte Gemeinwesenarbeit versuche die Initiative, eine Anbindung an kommunale Angebote zu ermöglichen, wofür auch Kooperationen mit Vereinen und Organisationen gesucht würden: „Dazu gehören aber beispielsweise auch Lehrer, Eltern und das gesamte Schulzentrum inklusive der Schulsozialarbeit.“
Aktuell seien über 30 Schülerinnen und Schüler mit wenig bis gar keinen Deutschkenntnissen im Schulzentrum für die unter Einbindung der Schulsozialarbeit ein neues Aufnahmeverfahren entwickelt wurde. Dabei werde versucht, sprachliche Barrieren durch analoge und digitale Möglichkeiten zu umgehen. Den Kids wird dabei ein sogenanntes Starterpaket zur Verfügung gestellt, zu dem neben einer Info-Mappe auch ein eingerichtetes iPad gehört. Derzeit gehören dem „International Youth Club“ 24 Freiwillige an, die ein beachtliches Sprachspektrum abdecken. Überdies sei die Homepage des Schulzentrums inzwischen Multilingual, was im Landkreis noch eine Seltenheit sei.