Gerd Feuerstein messkirch.redaktion@suedkurier.de

Die Feuerwehrkapelle ist auf der Suche nach einem neuen Dirigenten. Nach sieben erfolgreichen Jahren hat Kapellmeister Johannes Schuler zum Ende des Sommers seinen Rückzug angekündigt: „Viele Kolleginnen und Kollegen sind sich einig, dass ein Orchester nach so einer langen Zeit einen neuen Impuls brauchen kann“, begründete Schuler seine Entscheidung vor versammelter Mannschaft bei der Hauptversammlung der Kapelle am Freitag im Gasthaus „Sternen“ in Nusplingen.

Sowohl das Kirchenkonzert der Kapelle als auch das äußerst erfolgreiche Jahreskonzert „Der gute Ton für Alle“ seien „unglaublich tolle Erlebnisse“ gewesen, attestierte Schuler seinen Musikerinnen und Musikern. Dennoch habe sich in den Corona-Jahren bei ihm das Gefühl eingeschlichen, dass es nicht mehr vorwärts ginge: „Obwohl ihr mich bei den Konzerten eines Besseren belehrt habt, bin ich zum Entschluss gekommen, jetzt nicht auf Biegen und Brechen weiter zu machen“, sagte er und wünschte der Kapelle für die Zukunft nur das Allerbeste: „Ihr seid ein sehr, sehr gutes Blasorchester, das sich nirgendwo verstecken muss“, unterstrich er und legte großen Wert auf die Feststellung, dass er Stetten nicht den Rücken kehre und die Kapelle in gutem Einvernehmen verlasse. Auch der Jugendkapelle, die erstmals an einer Hauptversammlung teilnahm, bescheinigte Schuler ein „tolle Entwicklung“, die deutlich spürbar sei. Nahezu alle Kinder die er 2016 in der Jugendkapelle übernommen habe, seien inzwischen im großen Orchester aktiv. Umso erfreulicher sei es auch, aktuell viele Kinder am Start zu haben: „Das ist die nächste Generation, das ist die Zukunft“, sagte er.

Bereits davor hatte Angelika Halder deutlich gemacht, wie positiv es bei der Jugend derzeit läuft. 28 Kinder hat sie derzeit unter ihren Fittichen, von denen etliche die D-Prüfungen erfolgreich abgelegt haben und bereits im aktiven Orchester mitwirken: „Alle sind mit viel Freude und Leidenschaft am Start“, sagte die Jugendleiterin und hob ganz besonders Susanne Mors hervor, die nicht nur als leidenschaftliche Klarinettistin glänze, sondern sich auch als Komponistin betätige. Und zwar mit Erfolg, wie das anschließend von der Jugendkapelle gespielte Stück eindrucksvoll unter Beweis stellte. Das freute auch den Vorsitzenden Fabian Merz, der nach Ende der Pandemie auf sein „erstes Jahr zurückblicken“ konnte, das endlich wieder mit vielen Veranstaltungen und Aktivitäten gespickt gewesen sei. Von einem tollen Sommerfest, das mit neuem Konzept überragend gut gelaufen war, über die erfolgreichen Konzerte bis hin zu einer „echt geilen Fasnet“ habe das Jahr „viel Arbeit, aber auch viel Spaß“ gemacht. Zwar stünde durch die Kündigung des Dirigenten „gegenwärtig alles auf dem Kopf“, doch stünden mit dem Stettener Sommertheater, dem eigenen Sommerfest und der Suche nach passenden Dirigenten wichtige Aufgaben an, die es zu meistern gelte. Insofern appellierte er an die Musiker, „als Gemeinschaft weiter zusammen zu halten“.

Nachdem Lena Deufel einem fundierten Blick in die Vereinsfinanzen gewährt hatte, bezeichnete Bürgermeister Maik Lehn die Kapelle „als absoluten Aktivposten der Gemeinde“ und attestierte den Verantwortlichen eine ausgezeichnete Jugendarbeit. Lehn zeigte sich guter Hoffnung, dass das Orchester bald einen qualifizierten Nachfolger für den ausscheidenden Dirigenten finden werde. Unter seiner Leitung gingen die anstehenden Wahlen zügig über die Bühne, bei denen der Vorsitzende Fabian Merz eindrucksvoll in seinem Amt bestätigt wurde. Auch Schriftführerin Susanne Schumann-Merz, Jugendleiterin Angelika Halder, die Beisitzer Andreas Bosch (aktiv), Rainer Ettwein (passiv) sowie die Revisoren Wolfgang Neusch und Simone Rösch wurden wiedergewählt. Die Position von Organisationsleiter Johannes Hahn wurde von Ina Neusch übernommen, deren bisheriges Amt als Notenwartin künftig durch Theresa Schiefer ausgeübt wird. Aufgabe des Vorsitzenden war es dann, Johannes Hahn für seine langjährige Tätigkeit aus dem Vorstand zu verabschieden und aktive Mitglieder mit der silbernen und bronzenen Ehrennadel der Kapelle auszuzeichnen, bevor es nach Grußworten zum gemütlichen Teil des Abends überging.

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