Intergalaktisch rund ging es am Fasnetsfreitag ab 19 Uhr in der Drei-Seen-Halle beim 55. Bürgerball des Narrenvereins Illmensee. Das abwechslungsreiche Programm stand unter dem diesjährigen Fasnetsmotto „(T)raumschiff Illmensee – einfach galaktisch“ und nahm die Besucher in der vollbesetzten Halle mit in unentdeckte Welten und zu außerirdischen Erlebnissen.
Kindergarde macht den Auftakt
Nach dem Einmarsch der Akteure unter musikalischer Begleitung der Narrenkapelle begrüßte der neu gewählte Narrenpräsident Alex Heigle die Gäste und Narren. Die zwischen sechs und elf Jahre alten Tänzerinnen der Kindergarde setzten mit synchronen Tanzschritten und Endposen im Spagat einen vielfach bejubelten Auftakt für den Abend.
Die darauffolgenden Ehrungen wurden von Narrenpräsident Alex Heigle sowie die Verleihungen der Hästrägerorden von Markus Stark, Präsident des Alemannischen Narrenrings, vorgenommen.
Junge Wasserspucker reisen in ferne Galaxien
Zu Hits von Michael Jackson und Queen brachte die Kinder- und Jugendgarde mit Mitgliedern zwischen elf und sechzehn Jahren erneut Schwung und Begeisterung in die Halle, bevor die Narrenkapelle ABBAs Mamma Mia und eine Schunkelrunde anstimmte. Der Programmpunkt der jungen Wasserspucker „Unterwegs in ferne Galaxien“ verwandelte die Räumlichkeiten mit Licht- und Soundeffekten in ein Raumschiff kurz vor dem Start.

„Nehmen Sie im Falle eines notwendigen Druckausgleichs einen Schluck aus Ihrem Glas“ und weitere nützliche Anweisungen liefen über die Lautsprecher, bis schließlich mit Countdown, Licht und Ton zum Abflug bereit war und die Halle „Völlig losgelöst“ abhob. Auf der Bühne zu beobachten waren die jungen Wasserspucker als Astronauten in NASA-Anzügen in ihrem Raumschiff, singende Außerirdische und clever dargestellte, kleine, tanzende Menschen.
Narrenräte als gestrandete Astronauten
Die nächste Station, Die Milchstraße, gestalteten die Narrenräte mit ihrem gestrandeten Astronauten aus der Galaxie Proxima Centauri, der verzweifelt nach einem kompetenten Handwerker sucht, der sein Raumschiff wieder instand setzen kann.
Eine ortsansässige, vierarmige Aliengestalt gibt ihm Auskunft und erklärt das Problem der gesperrten Milchstraße. Dort treffen die Bauarbeiten an der Durchfahrtsstraße nämlich auf Kritiker, wie dem Milchbauern, der seine Wirtschaft mithilfe von Milch-Pipelines expandieren will oder einem Klimaaktivisten, was die Fertigstellung der Straße drastisch verzögert. Vor der Pause gab die Narrengarde ihren Gardetanz zum Besten und glänzte mit anspruchsvoller Choreographie und strahlenden Gesichtern.
Außerirdische suchen die Besten
Im Anschluss suchten zwei Außerirdische der Wasserspucker den oder die Beste einer jeden Gruppierung des Narrenvereins für ihre Reise zum Planeten 750 – die Gemeinde Illmensee feiert 750 jähriges Bestehen –, die jedoch erst durch Aufgaben auserkoren werden muss. So wetteifern die Wasserspucker beim Wasser „produzieren“, welches durch eine in der Holzmaske platzierte Düse kommt, und drei Männer tanzen in Kleidern der Garde um das Ticket für die Reise zum Planet 750.
Als die komplette Besatzung steht, fliegt das Raumschiff allerdings nirgendwo hin, denn es hat einen „Wackelkontakt“, was kurzerhand durch den diesjährigen Fasnetshit erklärt wird.
Die singenden Galaxy Girls vom Kirchenchor harmonieren anschließend über die vermeintliche „Informationsgier“, von anderen und sich selbst. Am Ende jeder Strophe stimmen sie dann den Refrain an, den bald die ganze Halle mitsingen kann: „Was goht des den a? Des goht den garnix a!“
Verkehrschaos beim Schnell-Restaurant
Um das darauffolgende Werk der Seeteufel in Gänze zu verstehen, muss man wohl mit den verkörperten Figuren und Geschehnissen vertraut sein. Der Landtechniker Hans Rösch und sein Kollege Sepp müssen ihren Freund Wolfgang abschleppen, der bei einem Schnell-Restaurant ein Verkehrschaos verursacht hat, weil er falsch herum an die Ausgabe gefahren ist.

Spätestens dieser Programmpunkt entlockte jedem Besucher ein Lachen. Bevor die Narrengarde in einheitlicher Alienmontur die Verabschiedung der Akteure einleiteten, sorgten vier grüne Trommler für kuriose Bilder auf der Bühne. Zu guter Letzt treffen sich der gestrandete Astronaut und der vierarmige Außerirdische in ihren Schlafanzügen und stellen fest, dass die Geschehnisse des Abends ein skurriler Traum waren. Das bunte Programm überzeugte an diesem Abend die Gäste nicht nur durch eine gut organisierte und durchdachte Vorstellungen mit viel Witz, sondern auch durch die technische Vielfalt, die sich unter anderem durch Live-Musik, Lichteffekte und sogar Stimmenverzerrer auzeichnete.