Das demokratische Bewusstsein stärken, darum geht es beim Fußballturnier „Kicken gegen Rechts“ am Dienstag, 16. Juli, von 8 bis 14 Uhr an der Sechslindenschule. Eltern der Schüler und andere Interessierte sind eingeladen, bei der Veranstaltung vorbeizuschauen, die von einem Vertreter der Stadt offiziell eröffnet wird. Die Idee zu dem Thementag hatte Schulsozialarbeiter Lars Brack. Ins Boot holte er das Demokratiezentrum Baden-Württemberg und das Haus Nazareth. „Unsere Schule will damit das Schöne unserer Vielfalt in der Gesellschaft widerspiegeln“, erklärt Lars Brack. „Wir wollen zeigen, dass für uns der Mensch zählt.“

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25 Prozent der Schüler haben Migrationshintergrund

An der Grund- und Werkrealschule wird Integration täglich praktiziert. Rund 25 Prozent der Schüler haben einen Migrationshintergrund. Sie kommen aus rund 20 verschiedenen Nationen, darunter Syrien, Afghanistan, Montenegro, Philippinen und vielen weiteren Ländern, erzählt Rektor Thomas Randecker. Auch Jugendliche, die als unbegleitete Flüchtlinge nach Deutschland kamen, haben bereits die Schule besucht.

Thomas Randecker, Schulleiter
Thomas Randecker, Schulleiter | Bild: Johanson, Kirsten

Richard Stahl bringt den Kindern gemeinsam mit Merna Murat in der Vorbereitungsklasse Deutsch bei. Er sagt: „Schüler verschiedenster Nationen gehen bei uns auf dem Schulhof friedlich miteinander um, so intensiv habe ich das an noch keiner anderen Schule erlebt.“

„Wir wollen zeigen, dass wir an der Schule eine Gemeinschaft sind und zusammenhalten.“ – Helez Mohammad, 15, Klasse 8b
„Wir wollen zeigen, dass wir an der Schule eine Gemeinschaft sind und zusammenhalten.“ – Helez Mohammad, 15, Klasse 8b | Bild: Johanson, Kirsten

„Beim Sport geht es nicht um die Herkunft, es geht um den Zusammenhalt“

Wie der Name nahelegt, wird bei „Kicken gegen Rechts“ ein Fußballturnier veranstaltet, an dem 14 Mannschaften der fünften bis zehnten Klassen teilnehmen. Die Schüler sind aufgerufen, für ihre Teams – passend zum Motto – T-Shirts zu entwerfen.

„Unser Team heißt ‚FC gegen Rassismus‘ und das wird auch auf unseren Trikots stehen.“ – Georg Ülger, 13, ...
„Unser Team heißt ‚FC gegen Rassismus‘ und das wird auch auf unseren Trikots stehen.“ – Georg Ülger, 13, Klasse 6b | Bild: Johanson, Kirsten

„Wir werden uns ‚FC gegen Rassismus‘ nennen“, erzählt der 13-jährige Georg. Lea aus der zehnten Klasse findet: „Beim Sport geht es nicht um die Herkunft, es geht um den Zusammenhalt.“

„Das Turnier zeigt deutlich: Wir sind gegen Rassismus an der Sechslindenschule.“ – Lea Theilig, 16, Klasse 10m
„Das Turnier zeigt deutlich: Wir sind gegen Rassismus an der Sechslindenschule.“ – Lea Theilig, 16, Klasse 10m | Bild: Johanson, Kirsten

Aktionen von „Demokratie-Jenga“ bis „Human Soccer“

Die Turnierleitung hat Patrick Fähnrich, Lehrer und zudem Talentfördertrainer beim Deutschen Fußballbund. Der DFB ist ebenfalls Kooperationspartner. So können die Schüler das DFB-Abzeichen für Integration ablegen. Es werden sieben weitere Stationen aufgebaut, darunter ein „Human Soccer“ – eine Art Tischkicker mit echten Menschen, die an Stangen angegurtet sind und versuchen, Tore zu erzielen. Man kann einen Menschenrechtsführerschein machen und das Demokratiezentrum bietet „Demokratie-Jenga“ an. Wer hier zu viele Klötzchen aus dem Turm zieht – etwa Meinungsfreiheit oder Wahlrecht – wird den Turm zum Einstürzen bringen.

Der Caritasverband Sigmaringen veranstaltet ein Quiz „Flucht aus dem eigenen Land“. Auch ein Fotoshooting und Airbrush sind geplant. Für die Verpflegung sorgen die Elternvertreter.

 

„Unsere Schule ist bunt“

Thomas Randecker ist Leiter der Sechslindenschule.

Was möchten Sie mit dem Projekt erreichen?

Wir möchten den Kindern verdeutlichen, dass beim Sport keine Unterschiede zwischen den Menschen bestehen. Es spielt keine Rolle, aus welchem Land man stammt. Alle werden gleich behandelt. Alle sind Sportler.

Gab es an Ihrer Schule jemals einen Fall, der mit Rassismus zu tun hatte?

Nein. Auf unserer Schule sind viele verschiedene Nationalitäten vertreten und wir haben bisher nur positive Erfahrungen bezüglich der Integration und dem Miteinander gemacht. Die Kinder helfen sich gegenseitig, sie lernen voneinander und kommen hervorragend miteinander aus.

Welche Wirkung erhoffen Sie sich von „Kicken gegen Rechts“?

Die Schüler setzen sich dadurch mit aktuellen Themen wie Gleichberechtigung und Toleranz und Akzeptanz auseinander. Unsere Schule ist eine bunte Schule und durch das Projekt wird allen Teilnehmern ein respektvolles Miteinander vermittelt.

Fragen: Lisa Amann