Theresa Clayton

Es quält mich aus dem Tiefschlaf heraus. Ich versuche, das Klingeln zu ignorieren, aber mein Denkapparat tut nicht mit. Der traktiert mich, bis ich wach bin. Und sauer. Es ist noch ziemlich dunkel. 5.22 Uhr nach verordneter Sommerzeit. Im richtigen Leben 4.22 Uhr! Ich überprüfe die Nummer. Keiner der Unsrigen, der um Hilfe ruft. Im Internet liest man über die Nummer: „Anrufe erfolgen zu nächtlichen Zeiten, der Anrufer meldet sich nicht.“ Was soll das? In Sachen Telefon muss man sich heute allerhand Belästigungen gefallen lassen. Es wird erwartet, dass jeder zu jeder Zeit belaberbar zu sein hat. Was ist so wichtig geworden? Sich fragwürdigen telefonischen „Umfragen“ zu stellen? Unterwegs ständig seinen SMS- oder E-Mail-Eingang zu kontrollieren und ihn mit anderen zu teilen? Sich anzuschauen, ob es draußen gleich regnet? Oder sich für Nichts um 5.22 Uhr aus dem Schlaf reißen zu lassen? Brauche ich nicht in meinem Leben!

pfullendorf.redaktion@suedkurier.de

 
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