Pünktlich zum Start des Oldtimer-Korsos zum Sammlertag riss die bis kurz davor noch geschlossene Wolkendecke auf und so konnten Kinderwagen, Traktoren, Motorräder, Autos und Drehleitern bei Sonnenschein durchs Dorf paradieren und die Zuschauer am Straßenrand den Anblick richtig genießen. Viele folgten dem Korso zum Rewe-Parkplatz, um sich dort die Fahrzeuge aus der Nähe anzuschauen und mit ihren Besitzern zu fachsimpeln.
Nicht weit entfernt, in Karl Glatthaars alter Zimmererwerkstatt, genossen zahlreiche Besucher Speis und Trank und bestaunten weitere Sammlungen. Etwa die rund 7000 Telefonkarten, die Elfriede Hezel zusammengetragen hat. Wie man das schafft? „Ich bin viel mit dem Fahrrad unterwegs und dabei habe ich früher Telefonhäusle abgeklappert“, erzählt sie. „Darin habe ich oft leer telefonierte Telefonkarten gefunden. Die Leute haben sie liegen gelassen.“ Keine einzige der Karten habe sie gekauft.
Gabriela Hecht-Kielkopf und Heinolf Kielkopf sammeln seit 1994 Zeppelin-Christbaumschmuck. „Den gibt es fast schon so lange, wie es Zeppeline gibt und es werden auch immer wieder neue aufgelegt“, erklären sie. Die älteren Stücke haben sie auf Flohmärkten erstanden, manche hätten Freunde mitgebracht. „An Weihnachten hängt bei uns nur noch Zeppelin-Christbaumschmuck am Baum“, erzählen die Sammler, „das ist so viel Kitsch, dass es schon wieder schön ist.“
Auch die anderen Sammlungen, die in der Werkstatt gezeigt werden – Löffel aus aller Welt, Klappmesser, Mostkrüge, Erinnerungen an die Garnison in Friedrichshafen – wurden viel bestaunt. Gar nicht aus dem Staunen heraus kamen viele in Ludwig Raschkes Gewölbekeller beim Anblick seiner riesigen Sammlung von Angelzubehör. In Kippenhausen zeigte Klaus Siebenhaller früher in der Landwirtschaft eingesetzte Geräte. Auf dem Weg dorthin brachte er mit seinem Winzerexpress Neugierige auch zu Daniel und Christine Igel, wo es mehr als 500 unterschiedliche Weizenbiergläser zu sehen gab.
„Wir haben nicht mit so einer großen Resonanz gerechnet. Das ist wirklich überwältigend“, freute sich Reinhard König vom Heimatverein in einem Gespräch mit dem SÜDKURIER.