In die CDU war er im Jahr 1978 eingetreten. Der Verstorbene war Vorsitzender der CDU Friedrichshafen und des CDU-Stadtverbandes. Dem Gemeinderat der Zeppelinstadt gehörte er von 1980 bis 1989 an. Von 1991 bis 2001 war er Vorsitzender der CDU im Bodenseekreis. Im Jahr 2011 war es zum Bruch mit seiner Partei gekommen. Weil er sich nicht mehr bei den Christdemokraten heimisch fühlte, so seine damalige Begründung, gab er sein Parteibuch zurück. Er kritisierte damals, dass sich die Union seit Jahren nicht mehr ausreichend um die drängenden sozialen Fragen kümmern würde. Nicht nur deshalb galt Knauer auch in den Jahren davor als politischer Querdenker. Die Häfler CDU-Gemeinderatsfraktion gedenkt seiner dennoch in einem Nachruf.
Anlässlich des 70. Geburtstags, den Peter Knauer 2008 in seinem Haus an der Berghalde in Ailingen feierte, schrieb SÜDKURIER-Redakteur Herbert Guth: "Das berufliche und politische Leben von Peter Knauer war immer von Abwechslung geprägt. Knauer war zeit seines Lebens ein Querdenker, ein Mann, der nie stromlinienförmig seinen Weg ging. Er war und ist ein durch und durch politischer Mensch. Er gestaltet gerne, er mischt sich gerne ein, er hinterfragt. Peter Knauer war nie ein gradliniger Parteisoldat, was vielen seiner Parteifreunde den Umgang mit ihm erschwerte. Wenn er es als sinnvoll ansah, dann suchte er das konstruktive Gespräch auch mit Politikern jenseits der CDU. So gab es auf Initiative des CDU-Stadtverbandsvorsitzenden von Friedrichshafen das erste Wahlkampfabkommen zwischen den Parteien.
Der Aufwand im Wahlkampf sollte kalkulierbar sein und vor allem angemessen. Den Blick über den parteipolitischen Horizont hinaus lernte Knauer schon über seine Frau Gabriele, die er 1964 kennenlernte. Sie war die Tochter eines bayerischen SPD-Landtagsabgeordneten. Kein Wunder, dass er gerne respektvoll als 'graue Eminenz' der CDU tituliert wird." Es gelang Knauer sowohl die Häfler Ortsverbände zu vereinen wie auch die regionalen Flügel des Kreisverbandes wieder zusammen zu bringen.
Geboren wurde Peter Knauer am 28. August 1938 in Bamberg. In München und Stuttgart studierte er Maschinenbau. 1974 kam er als Leiter der Werksplanung zur MTU in Friedrichshafen. Mitte 1982 wechselte Knauer zur ZF, wo er die Leitung der Bereiche Produktionsentwicklung und Handhabungstechnik übernahm. Fünf Jahre später machte sich Knauer selbstständig und gründete die Planring GmbH. Ein Gesellschafter war die ZF. Das Unternehmen, das sich mit der Planung von Fabriken und kompletten Logistikzentren einen Namen machte, ging 1995 zu 100 Prozent in den Besitz von Knauer über. 1998 brachte er dann seine Firma in die Unternehmensgruppe Roland Berger ein.