Friedrichshafen – Spasibo – Danke! Dieses russische Wort hörte man am Freitagabend öfters, wenn es darum ging, dem Gefühl der Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen, das über so viele Jahre in einer ständig wachsenden Freundschaft zwischen den Partnerstädten Friedrichshafen und Polozk entstanden ist. Im Graf-Zeppelin-Haus fand ein öffentlicher Festabend statt, bei dem die 25-jährige Städtepartnerschaft gebührend gefeiert wurde.
Kulturelle Unterschiede belebten die Festlichkeit und Sprachbarrieren überwand man, indem man die Festansprachen in der jeweils anderen Sprache per Beamer an eine Leinwand projizierte. Den Auftakt des stimmungsvollen Abends machte das Jugendsinfonieorchester der Musikschule Friedrichshafen unter Leitung von Christian Cöster. Gespielt wurde unter anderem ein Musikstück, das der Feder des Komponisten Karel Svoboda entstammt. So schwebten märchenhaft klingende Töne aus dem Film „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ durch den Raum und die Zuhörer erlebten den Beginn eines stimmungsvollen Abends. Durch das Programm führte Helene Kohlöffel, als Ansprechpartnerin für die Städtepartnerschaft mit Polozk moderierte sie den Abend und fungierte als charmante Übersetzerin in beide Richtungen.
Oberbürgermeister Andreas Brand erinnerte in seiner Rede an die vielen Hilfsprojekte, die im Laufe der Jahre zwischen den beiden Städten zustande gekommen waren. Besonders wichtig waren ihm die Aktivitäten des Vereins „Herzkind“. 15 Kindern mit angeborenen Herzkrankheiten konnte der Verein in den vergangenen 25 Jahren zu einem normalen Leben verhelfen. Eine andere lebensverändernde Sache für die Menschen in Polozk war der Bau der Wasseraufbereitungsanlage. Die Fertigstellung hat die Wasserqualität des Ortes beträchtlich und dauerhaft verbessert.
Eine Fotostrecke mit musikalischer Untermalung fasste die vergangenen 25 Jahre gelebter Städtepartnerschaft zusammen. Nikolai Schewtschuk, Vorsitzender des Polozker Exekutivkommitees, hielt seine Festrede in sonoren feierlichen Tonfall, sodass auch die Zuhörer die seiner Sprache nicht mächtig waren, doch ermessen konnten, was diese Partnerschaft für ihn persönlich bedeutet. Zehn Mädchen der Musikgruppe Runy aus Polozk begeisterten die Besucher mit ihren Stimmen. Es folgten Darbietungen der Kindertanzgruppen der Tanzschule No. 10 in Kooperation mit der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland. Ob die Kleinen als Pilze verkleidet, eine Cabaret-Gruppe mit Glitzerhüten oder Ballettmäuse im Tütü auf der Bühne agierten, es war herrlich anzusehen, wie viel Spaß sie hatten.
Die Dankesrede des Oberbürgermeisters würdigte die vielen ehrenamtlichen Helfer und sie bekamen eine extra für diesen Anlass angefertigte Ehrenmedaille der Stadt Polozk verliehen.“Kein schöner Land in dieser Zeit“: Mit diesem Lied, dass alle Beteiligten mit den Besuchern gemeinsam sangen, beendete das heitere Fest.