Häfler leben, wo andere Urlaub machen. Natürlich: Friedrichshafen ist nicht perfekt. Es gibt etliche Dinge, die unserer Umfrage* zufolge fehlen oder Sorgen bereiten. Es gibt allerdings auch sehr viele Punkte, die die Stadt aus Sicht der knapp 160 Teilnehmer zu einem guten Wohn- und Lebensort machen. Zur Frage nach der Zufriedenheit mit dem Wohnort Friedrichshafen wurden sie aufgefordert, eine Schulnote zu vergeben. Im Schnitt – von 1 bis 6 wurden alle Noten vergeben – gab es hierbei eine 3+ (2,8) für Friedrichshafen.
Was macht Friedrichshafen zu einem guten Wohn- und Lebensort?
Geografische Lage: Wie schon die aus den Antworten auf diese Frage erzeugte Wortwolke (Bild oben) zeigt: Der Bodensee sowie die Landschaft sind entscheidende Pluspunkte. Neben der Seenähe, die unter anderem Bade- und weitere Freizeitmöglichkeiten mit sich bringt, wird die Nähe zur Natur in der Umgebung und zu Städten wie Ravensburg und Konstanz, den Nachbarländern Österreich und Schweiz – selbst Italien und Frankreich werden mitunter erwähnt – sowie den Alpen geschätzt.
Stadtgröße: Nicht zu groß, nicht zu klein, überschaubar und doch lebendig: Die Größe der Stadt wird mehrfach als Pluspunkt genannt. Während sich auf die Frage, was ihnen zur Zufriedenheit in Friedrichshafen fehlt, etliche Teilnehmer mehr "Leben" – insbesondere in der Innenstadt – wünschen, taucht "ruhige Stadt" zugleich als Punkt auf, der für Friedrichshafen spricht.
Arbeitsmarkt, Arbeitsplätze, Industrie oder schlicht und ergreifend "Mein Job": Die Frage, was sie nach Friedrichshafen gezogen hat, beantworten die meisten Umfrageteilnehmer, die eigenen Angaben zufolge nicht gebürtige Häfler sind, mit beruflichen Gründen. Der Arbeitsmarkt in Friedrichshafen für viele zugleich ein Punkt, der die Stadt zu einem guten Wohn- und Lebensort macht – mitunter aber auch der einzige: "Wäre hier nicht mein Arbeitsplatz, ich würde woanders am See wohnen."
Freizeit und Kultur: Die häufigsten Antworten auf die Frage, was in Friedrichshafen fehlt, lassen fast das Bild einer ausgestorbenen Stadt entstehen. Was es an Freizeitangeboten, Sportmöglichkeiten, Veranstaltungen wie dem Kulturufer und dem Seehasenfest, kulturellen Angeboten und Einkaufsmöglichkeiten gibt, macht die Stadt aus Sicht vieler Teilnehmer aber auch zu einem guten Wohn- und Lebensort. Darüber hinaus werden die vielen naturnahen Freizeitmöglichkeiten, etwa auf Wander- und Radwegen in der Umgebung sowie im und am See gelobt.
Die Menschen: Familie und Freunde in der Nähe zu haben, machen eine Gemeinde natürlich direkt ein Stück weit zu einem guten Wohnort. Doch loben Teilnehmer auch die Einwohnerstruktur Friedrichshafens grundsätzlich, die Menschen – "mehr oder weniger nett" – um sich und die hiesige Mentalität. "Man hat nicht nur Akademiker und Möchtegerns oder nur Arbeiter, sondern alles bunt gemischt", schreibt eine junge Häflerin, die vor zwei Jahren der Liebe wegen an den See gezogen ist.
Verkehr: Das "Verkehrschaos" bereitet vielen Umfrage-Teilnehmern Sorgen, eine bessere Verkehrsinfrastruktur wird auf die Frage, was in Friedrichshafen fehlt, häufig genannt. Viele Verkehrsaspekte tauchen aber auch in positivem Zusammenhang auf. So werden etwa eine "vernünftige Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel", "gute Bus- und Bahnverbindungen", "viele Bahnhaltestellen", der Katamaran, der Flughafen und Radwege lobend aufgeführt.
*Unter dem Motto "Wie lebt es sich in Friedrichshafen?" wurde im August eine große Umfrage auf SÜDKURIER Online veröffentlicht. 158 Teilnehmer reagierten und schilderten uns, was ihnen an der Stadt gefällt, was Ihnen fehlt und was ihnen Sorgen bereitet. Mit 99 war dabei die Mehrheit der Teilnehmer eigenen Angaben zufolge männlich, 9 gaben an, unter 20 Jahre alt zu sein, 11 über 60, 98 zwischen 20 und 40 und 40 zwischen 40 und 60. Ob diese Angaben stimmen und alle Teilnehmer der ausdrücklich nicht repräsentativen und auf Wunsch anonymen Umfrage tatsächlich in Friedrichshafen leben, wurde nicht überprüft.