Viel mehr Besucher hätten zur öffentlichen Amtseinführung des neuen Immenstaader Bürgermeisters Johannes Henne nicht in die Linzgauhalle gepasst. 600 Stühle reichten zwar nicht für alle, aber kurzweilige Ansprachen und Musik von der Kapelle des Musikvereins ließen auch für die Stehenden die Zeit nicht lang werden. Neben Ernsthaftem gab es auch genug Gelegenheit zum Schmunzeln oder Lachen. Auch für Johannes Henne, der den herzlichen Empfang in der Gemeinde sichtlich genoss.
Johannes Henne und Partnerin Emma Heinz begrüßten den Großteil der Gäste persönlich. Weil es mit jedem auch ein paar Worte zu wechseln galt, reichte die Schlange der Wartenden kurzzeitig bis zum Feuerwehrhaus. Vereidigung und Verpflichtung Hennes nahm Bürgermeister-Stellvertreter Edwin Brügel vor. Er legte dem neuen Bürgermeister auch die Amtskette um und sagte die Unterstützung des Gemeinderats zu. "Wir wünschen uns eine konstruktive, offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Ihnen, damit wir gemeinsam die anstehenden, herausfordernden Aufgaben zu einem guten Ergebnis führen können."

Mit Bezug zu Hennes Wahlkampf-Motto "Kompetent – motiviert – bürgernah – transparent" sagte Landrat Lothar Wölfle: "Wir dürfen uns darauf freuen, dass Johannes Henne das auch so leben wird." Es sei gerade besonders wichtig, dass Kommunen und Kreis zusammenhalten. Nicht nur gegenüber der Landesregierung, sondern auch bei Aufgaben wie der Integration von Flüchtlingen oder der Stärkung der digitalen Infrastruktur und des Tourismus'.

Mit Bezug auf die Echt-Bodensee-Card wünsche er sich eine Rückkehr zur Sachlichkeit: "Es geht nur um eine Gästekarte!" Wölfle gab Henne noch mit auf den Weg: "Sehen Sie die Chancen, die sich bieten, frühzeitig und greifen Sie danach!"

Der Rektor der Hochschule für Verwaltung in Kehl, Paul Witt, kennt Henne schon seit zehn Jahren. Er bescheinigte ihm nicht nur eine sehr hohe Fachkompetenz: "Soziale Kompetenz besitzen Sie ebenfalls in hohem Maß", sagte er und belegte dies durch eine lange Liste von Hennes Engagement im sozialen Bereich. "Diese Kompetenzen waren vielleicht auch der Grund, warum sich niemand getraut hat, gegen Sie anzutreten."

Entertainer-Qualitäten bewiesen die Pfarrer Matthias Schneider und Martin Egervari, die mit ihren Gedanken über die oder den Henne und das Ei nicht nur den neuen Bürgermeister immer wieder zum Lachen brachten. Mal wurde das neue Amt zum Überraschungsei, dann wurde ein Osterei mit Weihnachtsmotiv überreicht: Vor dem Fest sei schließlich nach dem Fest und als Bürgermeister werde Henne vorausschauend arbeiten müssen. Sie wünschten dem neuen Bürgermeister die Kraft und die Kompetenz zu Problemlösungen, wie man sie Kolumbus im Fall des "Ei des Kolumbus" zusprach. Und wie war das noch mit der Henne, die goldene Eier legt? "Die Anforderungen werden immer größer sein als erfüllbar und die Menschen werden immer wieder lernen müssen, dass auch ein neuer Bürgermeister keine Wunder tun kann."

Wunder versprach auch Johannes Henne in seiner Antrittsrede nicht. Er freue sich darauf, die Zukunft zu gestalten. Als Schwerpunkt nannte er Bau- und Sanierungsmaßnahmen von öffentlichen Einrichtungen und Infrastruktur. Mit Nachdruck werde er sich für einen zügigen Bau des Kinderhauses Seegaddel einsetzen, schließlich stehe und falle damit die weitere Planung zur bereits beschlossenen Sanierung und Erweiterung der Grundschule sowie der Neubau einer Sport-und Festhalle, den er für äußerst wichtig halte. "Wir müssen unbedingt am Ball bleiben – aber ohne uns und unsere Ressourcen dabei zu überfordern", beschrieb er den dazu nötigen Spagat und bat die Bürger darum, die Bemühungen konstruktiv und besonnen zu begleiten. Auch Themen wie B 31, Flächennutzung, Digitalisierung und Wirtschaftsförderung sind einige von vielen weiteren Aufgaben, die sich auf Henne auf die Agenda geschrieben hat, ebenso die Jugendarbeit.

Dirigentenstab, Wein, Handschuhe: So gratulieren die Vereine dem neuen Bürgermeister
Zur öffentlichen Amtseinführung von Johannes Henne gratulierten dem neuen Bürgermeister auch zahlreiche Vertreter von örtlichen Vereinen und überbrachten kleine Geschenke.
- Für den Turn- und Sportgemeinschaft (TuS) überreichte Clemens Müller eine Jahreskarte für die Heimspiele der Fußballer: "Die sind ein absolutes Muss." Müller reimte: "Bei uns sind viele große und kleine Wünsche offen, bei denen wir auf Erfüllung hoffen."
- Hennenschlitter-Narrenvater Hoss erklärte, dass die Amtskette des Bürgermeisters nur 364 Tage im Jahr gelte. Für den 365. Tag übergab er die begehrte "Schmotzige-Dunschdigs-Winzerkär-Plakette" und eine Hennenschlitter-Kappe.
- Pascalino, Narrenvater der Katzenzunft, empfahl Kippenhausener Wein zur Erholung nach anstrengenden Tagen im Bürgermeister-Büro. Für Henne und Partnerin Emma Heinz brachte er auch gleich eine Flasche davon mit.
- Vom Männerchor gab es eine Stimmgabel, verbunden mit dem Wunsch, auf dass die Gemeinde wie ein gut abgestimmter Chor wunderbar zusammenklinge.
- Roland Haug übergab einen Dirigentenstab und sagte dazu: "In den Händen eines guten Bürgermeisters verwandelt der sich in einen Zauberstab, der die Wünsche der Vereine stets erfüllen mag."
- Wolfgang Hiss vom Yachtclub lud Henne zum Matchrace der Fraktionen im September ein. Den dort zu gewinnenden Pokal gab es ebenso – allerdings nur als Leihgabe bis zur Regatta.
- Vom Handels- und Gewerbeverein (HGV) gab es Handschuhe zum Anpacken heißer Eisen, Socken gegen kalte Füße und Schal und Mütze, um Gegenwind auszuhalten.
- Reinhard König lud im Namen des Heimatvereins zu einer Besichtigung der Turmuhr auf dem Rathausplatz ein und merkte an: "Eine Turmuhr ist wie ein guter Bürgermeister – sie geht immer vorwärts und nie zurück."