Die Galerie im Fehlochhof kann mit der Eröffnung ihrer 14. Ausstellung am Samstag zugleich ihr fünfjähriges Bestehen feiern. Grafikerin Brigitte Wagner und ihr Ehemann Reinhard Wulf, der sich der künstlerischen Fotografie widmet, gründeten vor fünf Jahren ihre Galerie mit Skulpturengarten. In wohltuender Abgeschiedenheit mit Blick über die Heuberger Hügel bis zu den Alpen sollte sich ein Ort etablieren, an dem die Besucher Kunstwerke mit Niveau genießen können. Dass dieses Konzept aufging, beweisen die stetig wachsenden Besucherzahlen.
In der neuen Ausstellung mit dem Titel "Formensprache" erkennt der Besucher, was den Galeristen wichtig ist: Sie möchten Werke von renommierten Künstlern zeigen zusammen mit jenen, welche sich noch einen Namen erarbeiten. Aus diesem Zusammenwirken entwickelt sich ein inspirierender Dialog.
Eines muss für die Künstlerin, Kuratorin und Galeristin Brigitte Wagner immer stimmen: die Qualität der ausgewählten Arbeiten. "Am Anfang unserer Galerietätigkeit lag unser Schwerpunkt eher auf der Kunstgeschichte, mittlerweile zeigen wir vermehrt Werke aus der heutigen Zeit", erklärt Brigitte Wagner. Dabei verstehen sich die Galeristen als Förderer: "Wir zeigen auch gerne die Arbeiten von Künstlern, die gut sind, aber in Vergessenheit gerieten." Am meisten gefällt es ihr, wenn Arbeiten aus vergangener und heutiger Zeit zusammen zu sehen sind. Bei der Auswahl kann Brigitte Wagner als selbstständige Künstlerin und mit langjähriger Erfahrung im Kunstbereich, auf einen großen Wissensfundus zurückgreifen. "Wenn ich aber nicht frühzeitig jemanden finde, der dazu passt, kann ich schon einmal nervös werden", gesteht die Kuratorin. Sind die Werke angeliefert, ziehe es sie sofort in die Ausstellungsräume, um diese anzuordnen.
Die Besucher der Galerie schätzen es, von der Galeristin die Gedanken zur Ausstellung erläutert zu bekommen. "Ich kann dadurch meine Freude an der Auswahl, am Konzept und dem Arrangement weitergeben", erzählt Wagner. Da komme ihr entgegen, dass sie selbst Künstlerin und mit verschiedenen Techniken vertraut sei: "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Gespräch sehr geschätzt wird." Sie halte sich gerne im Hintergrund, stehe aber bei Fragen immer bereit.
"Bei jeder Ausstellung kommen neben den bekannten Besuchern wieder ganz neue Leute", erzählt Brigitte Wagner. Gerade aus dem Bereich Tuttlingen und Bodensee habe das Interesse zugenommen. "Wir haben festgestellt, dass die Flüsterpropaganda gut wirkt", erklären die Galeristen. Es sei schön, wenn die Leute wissen wollen, was in der abgeschiedenen Galerie auf dem Hügel zu sehen ist.
Ausstellung vereint fünf Künstler
Die Ausstellung "Formensprache", die Samstag 15 Uhr eröffnet wird, bringt fünf Künstler zusammen, die sich in Alter und Stil unterscheiden. Hiltraut Repphun arbeitet mit Kohle und Ölkreiden. Ihre Bilder in Schwarztönen zeigen klare Formen, die durch Verwischungen plastisch wirken. Martin Maria Strohmayer fertigt seine "Mikroskopie" mit feinen Stahlfedern. Was von Weitem teils wie oszillografische Aufzeichnungen wirkt, öffnet sich beim näheren Anblick zu einem kleinen fröhlichen Universum, in dem der Betrachter auch Figürliches entdecken kann. Farbkräftig zeigen sich die Collagen von Anne Merkelbach. Markante Schriftzüge geben ihren Arbeiten poetische Kraft. Von Heiner Bauschert, der als Holzschneider bekannt ist, zeigt die Galerie bisher unbekannte Aquarelle. Die Figuren und Köpfe von Margot Spuhler aus gebrannter Erde bilden durch ihre elegante Schlichtheit und die verwitterte Oberfläche einen Kontrapunkt zu den Zeichnungen, Aquarellen und Collagen. Finissage ist am 26. November um 15 Uhr, bis dahin gibt es ein Rahmenprogramm nachzulesen unter www.galerie-im-fehlochhof.de