Frohe Kunde kommt von der medizinischen Front in der Heuberggemeinde, denn nach langen Monaten des Wartens hat Dr. med. Arnela Sakusic Mujic in den letzten Tagen vom Regierungspräsidium Stuttgart die Zulassungen erhalten, um zunächst in abhängiger Position als Ärztin zu arbeiten, sodass sie innerhalb der nächsten Wochen auf den Heuberg umsiedeln kann.
Ärzte, Belegschaft und Patienten sind erleichtert
„Wir rechnen jetzt fest damit, dass Arnela im Juli endlich in unserer Praxis sein wird, und uns allen unter die Arme greifen kann“, vermeldet das Praxisteam. „Voller Erleichterung“ hat nicht nur der Mediziner Peter Apfelbacher die Mitteilung vernommen, dass die notwendigen Formalitäten von behördlicher Seite in den letzten Tagen erledigt wurden. Auch sein Kollege Matthias Grabowski und insbesondere die medizinischen Fachangestellten der Praxisgemeinschaft sind „wirklich happy“.
Die Bürokratie sorgt für Ungewissheit
Denn es sei zuletzt alles andere als einfach gewesen, den Patienten „nahezu tagtäglich aufs Neue zu erklären“, dass die Mühlen in Deutschland so langsam mahlten: „Wir konnten nicht ahnen, dass das Ganze so zum bürokratischen Hürdenlauf wird“, zucken sie mit den Schultern, zumal es in Deutschland bekanntermaßen einen großen Mangel an Hausärzten gäbe.
Auch für sie wäre die lange Zeit der Ungewissheit „eine harte Zerreißprobe“ gewesen, unterstreichen die Damen. Grund: Immer wieder wurden sie von Seiten der Patienten angesprochen, ob an der ganzen Sache überhaupt was dran sei.
Arbeitsbeginn war für April geplant
Zur Erinnerung: Anfang Februar hatte der SÜDKURIER exklusiv darüber berichtet, dass es dem Allgemeinmediziner Peter Apfelbacher und seinem Kompagnon Matthias Grabowski gelungen sei, mit Dr. med. Arnela Sakusic Mujic eine potentielle Nachfolgerin für ihre Praxisgemeinschaft zu verpflichten.

Die 37-jährige Fachärztin für Allgemein- und Familienmedizin aus Bosnien-Herzegowina verfüge über eine „hervorragende Ausbildung“, schwärmte seinerzeit Mediziner Peter Apfelbacher in einem Gespräch mit dem SÜDKURIER. Zwar gebe es in den kommenden Wochen noch einige Formalitäten mit dem zuständigen Fachreferat des Regierungspräsidiums Tübingen zu klären und eine entsprechende Fachsprachenprüfung abzulegen. Doch ging der Mediziner damals noch davon aus, dass die neue Kollegin im April regelmäßig in der Praxis zu sehen sein werde.
Praxisbetrieb und hausärztliche Versorgung scheint gesichert
Daher ist die Erleichterung nun bei allen Angehörigen der Praxisgemeinschaft „riesen groß“, dass die neue Kollegin in absehbarer Zeit „und hoffentlich wenigen Wochen“ an ihrer Seite stehen wird. Aber nicht nur bei den beiden Ärzten und den acht Mitarbeiterinnen wird die Erleichterung groß sein. Auch viele Patientinnen und Patienten dürften heilfroh sein, dass der weitere Praxisbetrieb und die hausärztlicher Versorgung damit gesichert scheinen. Denn heutzutage einen neuen Hausarzt zu finden, kommt auf dem Lande oftmals einem Spießrutenlauf gleich: „Ich habe es in den letzten Wochen und Monaten an allen Ecken und Ende versucht, doch meine Bemühungen liefen durchweg ins Leere“, sagt ein Patient, der namentlich allerdings nicht in der Zeitung genannt werden will. Umso größer ist nun seine Freude: „Gut Ding will in Deutschland scheinbar einfach etwas länger Weile haben“.