Nach dem plötzlichen Tod des Pächters der Wasserskianlage im Seepark Linzgau am 25. Juni wurde die Anlage nicht mehr in Betrieb genommen. Für die Saison im Jahr 2025 stehen die Vorzeichen jedoch gut, dass die Anlage wieder läuft. Ende Oktober will der Aufsichtsrat der Stadtwerke Pfullendorf die Entscheidung über den neuen Pächter fällen. Er soll außerdem das Eiszelt betreiben, dass am 22. November eröffnet wird.

Der Schock war groß, als der 49-jährige Pächter im Betriebsgebäude der Wasserskianlage tot aufgefunden worden war. Von einem Tag auf anderen war infolgedessen die Anlage außer Betrieb, zahlreiche Jahreskartenbesitzer konnten ihre Wassersportart nicht mehr ausüben. Die Stadtwerke Pfullendorf als Eigentümerin der Anlage hofften darauf, dass die Anlage wenigstens noch ein paar Wochen im Sommer laufen würde. Doch daraus wurde nichts.

Schwierige rechtliche Situation

Die Problematik bestand darin, dass die Stadtwerke zwar die Eigentümerin der Anlage und des Gebäudes sind, die Ausstattung und das Equipment allerdings dem Betreiber gehörte. Sogar ein Nachlassgericht musste eingeschaltet werden. „Die rechtliche Situation war sehr schwierig, sodass es uns kurzfristig nicht möglich war, die Anlage auf die Schnelle zu verpachten“, sagt Jörg-Arne Bias, Geschäftsführer der Stadtwerke Pfullendorf.

„Wir waren nach der Todesnachricht alle sehr betroffen.“
Stadtwerkechef Jörg-Arne Bias

Auch Bias bedauert, dass die Anlage, die 2005 in Betrieb genommen wurde, dieses Jahr nicht mehr genutzt werden konnte. „Wir waren nach der Todesnachricht alle sehr betroffen. Die Anlage ist sehr beliebt, besonders bei Gästen aus Österreich und der Schweiz“. Die Stadtwerke hakten aufgrund der unsicheren Rechtsgrundlage die Saison 2024 ab, stellten mit einem dreistufigen Bewerbungsverfahren die Weichen für die im April beginnende Saison 2025.

Entscheidung fällt Ende Oktober

14 Interessenten hatten sich auf die Ausschreibung der Stadtwerke Pfullendorf beworben. „Von dieser großen Bewerberzahl war ich wirklich überrascht“, so Bias. Von den 14 Bewerbern erreichten fünf die zweite Runde. Sie ist am 21. Oktober. Namen der Bewerber nennt Bias keine. Sie würden sich aber alle als Betreiber eignen und seien auf Augenhöhe. Das Bewerberfeld wird danach erneut reduziert, sodass am 28. Oktober der Aufsichtsrat der Stadtwerke die Wahl zwischen zwei Bewerbern hat. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir einen neuen Pächter finden“, so Bias, der angekündigt, die seit Monaten still gelegte Anlage in Schuss zu bringen. Unter anderem wird ein Mast ausgetauscht.

Beliebte Freizeitattraktivität

Der neue Pächter soll dann nicht nur die Wasserskianlage, sondern auch das Eiszelt im Seepark Linzgau betreiben, deren Eigentümerin der Eigenbetrieb Seepark Linzgau ist – Betriebsleiter ist wiederum Jörg-Arne Bias. Dem Eigenbetrieb gehören das Zelt, die Eisfläche aus Natureis und die Schlittschuhe, die ausgeliehen werden können. Ihr Interesse als Betreiber des Eiszelts haben die Bewerber bereits signalisiert. „Das ist in der Wintersaison ein gutes Zusatzgeschäft und schafft Synergieeffekte“, so Bias. Das Eiszelt gilt als beliebte Freizeitaktivität für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die Besucher kommen nicht nur aus Pfullendorf, sondern aus der ganzen Umgebung.

Jörg-Arne Bias geht indes davon aus, dass der neue Pächter die bisherigen Mitarbeiter des verstorbenen Betreibers als Beschäftigte einstellt, um personell gut ausgestattet in die am 22. November beginnende Saison starten zu können. Die Saison endet Anfang Februar. Wenige Wochen danach sollen dann die Wasserskianlage wieder den Betrieb aufnehmen.