Damit werde der im Dezember unterschriebene notarielle Kaufvertrag zwischen beiden Seiten wirksam. „Jetzt ist die Gewissheit da, nun kann es losgehen“, sagte Andreas Sandmann, Geschäftsführer der Neuen Alno GmbH – wie das Unternehmen nun heißt – laut Mitteilung. Die Vorbereitungen für die Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebs und der Produktion laufen demnach auf Hochtouren.
Bereits Anfang der Woche hatte Alno angekündigt, noch im ersten Quartal neue Küchen ausliefern zu wollen. Insolvenzverwalter Hörmann hatte Ende November das Ende von Alno verkündet, Mitte Dezember kam die überraschende Rettung: Der britische Investor Riverrock übernahm große Teile von Alno für rund 20 Millionen Euro. Ein sogenannter Massekredit der Briten über sechs Millionen Euro half, den Betrieb zunächst aufrechtzuerhalten. Für einige Hundert Mitarbeiter bedeutet die Übernahme die Rettung ihrer Jobs.
"Die Schaffung einer großen Zahl neuer Arbeitsverhältnisse innerhalb sehr kurzer Zeit“ sei auch der „guten, intensiven Zusammenarbeit und großen Unterstützung des Betriebsrats zu verdanken", betont Hörmann.
Zwar sind viele Jobs gerettet - sie werden mit den neuen Verträgen allerdings schlechter bezahlt. „Alles in allem sind es rund 20 Prozent weniger als vorher“, sagte der langjährige Alno-Mitarbeiter Siegfried Keller vor wenigen Tagen. Für manchen seiner ehemaligen Kollegen könnten die Einbußen beim Lohn Grund gewesen sein, einen neuen Vertrag bei Alno abzulehnen.
Das Insolvenzverfahren der ALNO AG läuft laut Pressemitteilung "losgelöst von der weiteren Entwicklung der Neuen ALNO GmbH weiter. Insolvenzverwalter Hörmann wird sich nun im Interesse der Gläubiger um die Aufarbeitung der Vorgänge aus der Vergangenheit kümmern. Am 9. Januar wird er den Gläubigern auf der ersten Gläubigerversammlung seinen Bericht vortragen."
Alno
Das Unternehmen kann auf eine über 90-jährige Geschichte zurückblicken. Gegründet wurde Alno im Jahr 1927 von Albert Nothdurft (1905–1997). Der Firmenname setzt sich aus den ersten beiden Buchstaben des Vor- und Nachnamens des Schreiners zusammen. Ein großer Einschnitt in der Firmengeschichte war der Börsengang im Jahr 1995. Damals wurde die Alno-Aktie für 59 D-Mark ausgegeben. Danach folgten turbulente Jahre mit Entlassungen, Restrukturierunsprogrammen und der Verlegung des Firmensitzes von Pfullendorf nach Düsseldorf und wieder zurück. Im Juli 2017 meldet die Alno AG schließlich Insolvenz an.