Vor mehr als drei Jahrzehnten wurde der "Verein für Patenschaften im Senegal" gegründet, der viele Jahre vom Pfullendorfer Sigurd Quednow geleitet wurde. Vor zwei Jahren wurde Melanie D'Ernesto zur Vorsitzenden gewählt, die bei der jüngsten Hauptversammlung im "Hegaublick" die 50 Anwesenden informierte, dass aktuell 164 Paten durch ihre Spenden insgesamt 180 Mädchen und Jungen in dem westafrikanischen Land den Schulbesuch ermöglichen. Gespannt waren die Mitglieder auf die Informationen von Catherine N‘Dong die das Projekt vor Ort leitet. Sie überbrachte die Grüße aller Familien, deren Kinder dank der Patenschaften die Schule besuchen können. Im vergangenen Jahr wurden 51 039 Euro in den Senegal überwiesen und seit Vereinsgründung floss die stolze Gesamtsumme von 769 927 Euro. Im Februar waren neun Vereinsmitglieder im Senegal und machten sich ein Bild davon, wie sich das Leben in dem bitterarmen Land gestaltet. Durch die Anwesenheit bei der Auszahlung der Schulgelder überzeugten sich die Teilnehmer auch davon, dass das eingezahlte Geld tatsächlich 1:1 ausgezahlt wird. "Darauf dürfen wir als Verein sehr stolz sein. Es gibt wenig gemeinnützige Vereine, die dies von sich behaupten können", erklärte D'Ernesto, deren besonderer Dank Catherine N’Dong galt, die absolut verlässlich und korrekt arbeite. Bei den Wahlen stellte sich der langjährige Schriftführer Bodo Graf nicht mehr zur Wahl und die Mitglieder wählten Stephanie Sauer als Nachfolgerin. Als Vorsitzende wurde Melanie D'Ernesto ebenso wieder gewählt wie ihre Stellvertreterin Solveigh Eisele und Kassiererin Marlies Kohler.
Die Vorsitzende wies die Paten auf einige Probleme hin. So komme es vor, dass manche Kinder in "Bettelbriefen" um zusätzliches Geld bitten. Selbstverständlich gebe es Situationen, in denen die Schüler mehr Geld benötigten wie für einen extra Kurs, mahnte die Vorsitzende die Paten, sich stets zu vergewissern, dass diese Angaben ihre Richtigkeit hätten.
Der langjährige Vorsitzende Sigurd Quednow ermöglichte Catherine N'Dong und drei weiteren senegalesischen Jugendlichen vor mehr als drei Jahrzehnten eine Ausbildung in Deutschland und seit ihrer Rückkehr nach Afrika ist sie für den Patenschaftsverein aktiv. Beim Besuch in der SÜDKURIER-Redaktion berichtete sie von dieser aufreibenden Arbeit, denn in dem patriarchalisch geprägten Land treffen Frauen auf vielerlei Widerstände. "Das Leben wird immer schwieriger", berichtete sie von steigenden Preisen und auch von der zunehmenden Zahl an Senegalesen, die sich Richtung Europa auf den Weg machen. Umso wichtiger sei es, den Menschen vor Ort, durch eine gute Bildung eine Perspektive im eigenen Land zu geben.
Infos unter https://patenschaftensenegal.wordpress.com