Das seit Mai 2013 leerstehende Gasthaus „Adler“ in der Ortsmitte Denkingen ist verkauft worden, wie Eigentümer Helmut Gitschier gestern auf Anfrage des SÜDKURIER bestätigte. In den vergangenen Jahren hatte er etliche Interessenten für das rund 2500 Quadratmeter große Areal sowie das Gebäude mit rund 800 Quadratmetern Wohn- und Arbeitsfläche und einem Saal für etwa 200 Besucher. Nach Angaben von Gitschier liefen die Verhandlungen mit dem neuen Eigentümer, einer „Religionsgemeinschaft“, wie er sagt, jetzt sehr schnell und gut.

Gar als ein „Wunder“ bezeichnet Monika Flach die Vertragsunterzeichnung. Sie hat das Areal für die apostolische und prophetische Lebens- und Dienstleistungsgemeinschaft „Kingdom Impact“ gekauft. Die überkonfessionell im Bereich der christlichen Fortbildung tätige Einrichtung ist bislang in Konstanz ansässig und ist nach ihren Angaben erst seit zwei Monaten auf der Suche nach einem neuen Domizil. Flach ist Referentin für Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung, Autorin und führt einen Verlag. Sie gründete im Jahr 2002 den Verein, dem aktuell 40 bis 50 Mitglieder angehören, davon etwa die Hälfte aus der Schweiz, wie Monika Flach gestern im Gespräch mit dem SÜDKURIER erläuterte. „Wir sind keine Evangelikalen“, macht die gelernte Krankenschwester deutlich, aber Gebetsreisen in andere Länder gehören entsprechend dem internationalen Schulungsauftrag dazu, wobei man beispielsweise in Ägypten mit der dortigen koptischen Kirche zusammenarbeitet. Im Jahr 2009 übernahm das Team von Kingdom Impact in Indien die Arbeit von „Human Care League“, die ein Kinderheim mit 300 Kindern sowie zwei Kliniken und acht Gemeinden umfasst.

Der Gebäudekomplex in Denkingen soll jetzt saniert und Ende Februar offiziell bezogen werden. „Im August wollen wir ein Dorffest organisieren, bei der wir uns allen vorstellen wollen“, ist Monika Flach überzeugt, dass die Einrichtung für Denkingen eine Bereicherung sein wird. Nach derzeitigem Planungsstand werden neben Flach zwei weitere Personen in diesem Jahr in das Haus einziehen und die Denkinger Bevölkerungszahl um drei erhöhen. Es werden aber sicher noch weitere Mitarbeiter und Mitglieder im kommenden Jahr in den Linzgau umziehen. Man wolle auch den Kontakt zu den heimischen Kirchen suchen, ergänzt Flach, dass man in Konstanz beispielsweise der evangelischen Allianz angehörte.

So wie bislang in Konstanz wird es auch in Denkingen ein „Gebetshaus“ geben und auf der Internetseite des Vereins sind bereits die Gebetszeiten aufgeführt. Dort finden sich neben Terminen und Angeboten auch Informationen zur fünfteiligen „Kriegerschmiede“, die aus zwei Seminaren, einer prophetischen Konferenz und zwei internen Schulungsterminen besteht. Im Juni findet in Denkingen ein Seminar zum Bereich geistlicher Kampf im persönlichen Glaubensleben statt.

Monika Flach und ihre Mitglieder freuen sich schon auf ihre neue Heimat in der Ortsmitte von Denkingen, inmitten eines katholischen Gebietes, was dem Verein sehr wichtig war.