Durch das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot vom 16. November 2016 wurden Tahoe 5 567 043 Aktien angeboten, entsprechend 7,36 Prozent Prozent des Grundkapitals, informierte der neue Mehrheitsaktionär der Alno AG gestern in einer Pressemitteilung. Damit verfügt Tahoe nach Abwicklung des Übernahmeangebots über 24,09 Prozent der Alno-Aktien und darüber hinaus existieren Stimmrechtsvereinbarungen mit weiteren 16,52 Prozent des Grundkapitals.
Der neue Mehrheitsaktionär sieht seine Ziele erfüllt, nämlich eine ausreichende Stabilität in der Aktionärsstruktur und damit substanzielle Gestaltungsmöglichkeiten zu erlangen. Mit der Neubesetzung des Aufsichtsrats sei auch die Rolle des Investors deutlich gestärkt worden, heißt es in der Mitteilung, dass nun die Sanierung der Alno AG im Vordergrund stehe. "Der Vorstand ist in der Pflicht, ein tragbares Sanierungskonzept vorzulegen und schnellstmöglich umzusetzen", heißt es in der Mitteilung, um dadurch Potenziale, die die Alno AG aus Sicht von Tahoe habe, auch zu heben. Der von der Prevent-Unternehmensgruppe kontrollierte Investor steht nach eigenen Angaben weiterhin zu seinem Engagement als Kreditgeber und Großaktionär bei Alno und wird Maßnahmen unterstützen, die den nachhaltigen Fortbestand des Unternehmens sichern.
Auf Anfrage des SÜDKURIER wurde gestern aus dem Umfeld von Tahoe beziehungsweise Prevent der Begriff "schnellstmöglich" spezifiziert. Wenn die zweite Zeichnungsfrist für die Aktienübernahme, die ab dem heutigen Donnerstag bis einschließlich 4. Januar 2017 dauert, abgeschlossen ist, erwarte man binnen weniger Wochen ein entsprechendes Konzept.
Da die Prevent-Gruppe auch in der Möbelbranche aktiv sei, verfüge man über die entsprechenden Experten, die dieses Sanierungskonzept entsprechend beurteilen könnten. Keine Stellungnahme gibt es aus dem Investorenumfeld bezüglich des Abganges von Alno-Finanzchefin Ipek Demirtas, denn das sei eine interne Unternehmensangelegenheit.
Auch Alno-Vorstandschef Max Müller meldete sich gestern via Pressemitteilung zu Wort. Er freue sich, dass der Einstieg der im Familienbesitz befindlichen Beteiligungsgesellschaft wie geplant so zielgerichtet und erfolgreich verlaufen sei. "Mit Tahoe haben wir einen neuen strategischen Großinvestor gewonnen und gleichzeitig die finanzielle Situation des Alno-Konzerns stabilisiert", ist Müller überzeugt, dass man nicht nur finanziell, sondern auch vom Know-how des Investors profitieren werde. Nach Informationen des SÜDKURIER hat Tahoe Ende November die erste Hälfte eines zugesagten Darlehens über 15 Millionen Euro überwiesen und bis Jahresende sollen die restlichen 7,5 Millionen auf dem Konto von Alno sein.