In den sechs Jahren, in denen er beim Southside dabei sei, habe er solche Temperaturen während eines Festivals in Neuhausen ob Eck noch nie erlebt, sagt Jonas Rohde am Samstagmittag, dem zweiten Festivaltag.
Der Pressesprecher des Veranstalters FKP Scorpio betont aber: „Auf die Hitze haben wir uns vorbereitet, unter anderem mit Wasserstellen, deren Standorte auch auf unserer Festival-App eingezeichnet sind. Heute Samstag stocken wir auch nochmals auf und stellen an den bestehenden Standorten zusätzlichen Wasserstellen auf.“
Wie wirkt sich die Hitze auf die Arbeit der Sanitäter aus?
Die Hitze macht auch so manchem Festivalbesucher zu schaffen, wie ein Besuch auf einer der über das Festivalgelände verteilten Sanitätsstationen der Johanniter zeigt. Klar, die Hitze wirke sich auf ihre Arbeit aus, erklärt Einsatzleiter Daniel Ganther. „Wir wussten aber, dass wir uns auf ein heißes Festival einstellen und mit etwa doppelt so viel Arbeit rechnen mussten wie bei niedrigeren Temperaturen.“

Und bisher verlaufe alles im erwartbaren Rahmen, so Ganther weiter. „Ich hätte mehr erwartet.“ Stand Samstagnachmittag seien die Johanniter auf dem Southside „rund 1400-mal bereit gestanden“, wie der Einsatzleiter erklärt. Beim Großteil der Fälle habe es sich um Kleinstversorgungen gehandelt, wie die Ausgabe von Pflastern beispielsweise.
Kreislaufprobleme, Sonnenbrände und ein Hubschraubereinsatz
400 Fälle wurden protokolliert, weil eine medizinische Versorgung nötig war. Darunter klassische Festival-Unfälle wie ein umgeknickter Fuß, aber auch viele Fälle, die Folge der Hitze sind. Dabei handelte es sich vor allem um Kreislaufprobleme, meist weil Besucher zu wenig Wasser getrunken hatten, aber auch starke Sonnenbrände zählten dazu.
Am Donnerstagabend musste nach einem Unfall ein Rettungshubschrauber gerufen werden, da der Landweg ins Krankenhaus zu lange gedauert hätte. Die Polizei bestätigt gegenüber dem SÜDKURIER, dass es einen Notfalleinsatz gab, weil jemand gestürzt sei.
Aus Sicht der Sanitäter verläuft also alles im gewohnten Rahmen. Und auch Jonas Rohde vom Veranstalter FKP Scorpio sagt: „Bisher ist alles ruhig, uns ist noch nichts Spezielles zu Ohren gekommen.“ Die Stimmung auf dem Festival sei euphorisch. „Man merkt: Die Leute freuen sich, wieder hier zu sein.“