Ab kommenden Freitag, 1. April, kehrt das Leben in die Klosterbaustelle „Campus Galli“ zurück, informiert die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung. Somit öffnet sich schon das vierte Jahr ein Fenster zu längst vergangenen Zeiten, als man noch in mühsamer Handarbeit die Äcker bestellen musste, als jeder Balken und jeder Stein von Hand behauen und mit Ochsenkraft transportiert wurde, heißt es in der Mitteilung. Campus Galli lässt den Alltag des frühen Mittelalters wieder auferstehen und Besucher erleben eine einzigartige Stimmung ohne Motorenlärm und die Hektik des 21. Jahrhunderts, dafür mit vielen fleißigen, Handwerkern und Landwirten, die mit geschulten Händen all das produzieren, was im 9. Jahrhundert zum Bau eines Klosters benötigt wurde – ein Kloster, das neben mehreren Kirchen auch Ställe, Werkstätten, Gärten und vieles mehr enthielt. Seit drei Jahren werden auf dem Abbundplatz die Balken gehauen, um eine erste Kirche aus Holz zu errichten. Im letzten Herbst wurden die letzten eichenen Balken auf das Gebäude gehievt und der Dachstuhl gerichtet. Erleichterung machte sich breit, als nach Wochen der Vorarbeit der Zimmermann endlich oben stand und seinen Richtspruch von einer Wachstafel ablas. In diesem Jahr werden die Fachwerkwände mit Bohlen geschlossen und das Dach mit Holzschindeln gedeckt, wofür mindestens 15 000 Schindeln benötigt werden. Auch einen Boden und einen Blockaltar wird die Kirche in diesem Jahr bekommen.

An der Weberhütte können die Besucher wieder die Arbeit am Webstuhl verfolgen, die Färberin kocht gegenüber den Färbesud, Wolle wird gesponnen und Arbeitskleidung aus Leinen und Wolle genäht. Der Besucher wird auch sonst viele kleine Neuerungen auf dem Gelände entdecken.