Region – Beim bundesweiten Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks hat der Nachwuchs aus der Region hervorragend abgeschnitten. Von den zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen mit seinen Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb schafften es fünf unter die besten Drei. Der Drechsler Vincent Enßle aus Metzingen und der Gerüstbauer Patrick Stiefel aus St. Johann sind die Bundessieger in ihren Berufen.
„Das ist ein großer Erfolg für die jungen Handwerkerinnen und Handwerker und eine Auszeichnung für die Ausbildungsbetriebe in der Region“, gratuliert Präsident Harald Herrmann. „Die jungen Leute haben sich in ihren Berufen beim bundesweiten Abschluss des Wettbewerbs gegen ihre Konkurrenten durchgesetzt. Sie haben ihr großes Können und ihr handwerkliches Geschick unter Beweis gestellt.“
Das gute Abschneiden bei dem traditionsreichen Wettbewerb – er wird seit 1951 in allen 53 Kammerbezirken in Deutschland durchgeführt – unterstreiche die hervorragende Ausbildungsleistung des Handwerks in der Region, so Herrmann weiter: „Hinter jedem Sieger steht ein engagierter Ausbildungsbetrieb.“ Hinzu komme die gute theoretische Wissensvermittlung in den Berufsschulen – den dualen Partnern der Betriebe.
Von den zehn beteiligten Junggesellinnen und -gesellen aus der Region, die sich zuvor über Wettbewerbe auf Kammer- und Landesebene für die nationale Ausscheidung qualifiziert hatten, schafften es fünf auf das Siegertreppchen. Die Bilanz des Jahres 2022: zwei erste Bundessieger, einen zweiten und zwei dritte Plätze.
Nina Margarete Bunse aus Bad Urach gelang sogar das Double. Die Sattlerin der Fachrichtung Fahrzeugsattlerei, Dritte beim Leistungswettbewerb, wurde ebenfalls beim parallel durchgeführten Wettbewerb „Die gute Form – Handwerker gestalten“ als dritte Preisträgerin ausgezeichnet.
Zuvor waren die Kammersiegerinnen und Kammersieger des diesjährigen dreistufigen Leistungswettbewerbs des deutschen Handwerks (PLW) ermittelt worden. Im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen waren es in diesem Jahr 89 Gesellinnen und Gesellen, die sich zu den Besten zählen dürfen. Sie erhielten die Auszeichnung in 43 Wettbewerbsberufen. Für die Erstplatzierten – 16 Frauen und 27 Männer – ging es dann auf Landesebene weiter. 23 von ihnen erreichten schließlich einen Platz unter den ersten Drei. In diesem Jahr gab es zehn erste Plätze, acht zweite und fünf dritte Plätze.
Ausrichterin des Landeswettbewerbs in diesem Jahr war die Handwerkskammer Stuttgart, die Ehrung aller Landessieger fand am 12. November 2022 im Europa-Park Rust statt. In der finalen Runde trafen dann alle Landessiegerinnen und -sieger aufeinander und kämpften um den Titel „Bundessiegerin“ und „Bundessieger“.
Mit diesem Leistungswettbewerb möchte das Handwerk vor allem die Öffentlichkeit für die Bedeutung der Ausbildungsleistungen des Handwerks sensibilisieren und die Vorzüge der betrieblichen Ausbildung herausstellen. „Mit diesen Wettbewerb wird auch die Achtung vor der beruflichen Arbeit im Handwerk gestärkt“, sagt Harald Herrmann, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen. Der Erfolg der Junghandwerkerinnen und Junghandwerker sei immer auch ein Verdienst der Ausbilder, die den Nachwuchs betreuen. Dieses Ergebnis sei darüber hinaus aber auch ein Erfolg des dualen Ausbildungssystems – also der guten theoretischen Wissensvermittlung in den Berufsschulen in Verbindung mit der praktischen Wissensvermittlung im Betrieb, so Herrmann weiter.
Die Abschlussfeier der diesjährigen Bundeswettbewerbe findet am heutigen 9. Dezember in der Schwabenhalle der Messe Augsburg statt.
Traditionsreicher Wettbewerb
Am Leistungswettbewerb, der seit 1951 ausgetragen wird, können junge Handwerkerinnen und Handwerker teilnehmen, die ihre Abschluss- oder Gesellenprüfung in der Prüfungszeit Winter (Vorjahr) bis zum Sommer des Wettbewerbsjahres abgelegt haben und zum Zeitpunkt der Prüfung das 28. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Außerdem müssen sie im praktischen Teil der Gesellenprüfung die Note gut oder besser erreicht haben. Insgesamt nehmen jährlich bis zu 3000 Junghandwerkerinnen und Junghandwerker am PLW teil. Besonders erfolgreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die Chance auf ein Stipendium zur beruflichen Weiterbildung der Stiftung „Begabtenförderung berufliche Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Parallel findet der Wettbewerb „Die Gute Form – Handwerker gestalten“ statt. Hier dreht sich alles um das anspruchsvolle Bearbeiten von Materialien und Formen und die ästhetische Qualität der Arbeiten der Junghandwerker. Die Teilnahmebedingungen entsprechen denen des Leistungswettbewerbs.