Das Regierungspräsidium Tübingen wird die Landeserstaufnahmestelle (LEA) in Meßstetten zum 31. Dezember schließen. Hierzu werden die auf dem Gelände der ehemaligen Zollernalb-Kaserne untergebrachten Flüchtlinge, es sind derzeit 367 Personen, in andere Einrichtungen des Landes verlegt. Bis zum 30. September soll die Landeserstaufnahmestelle in Abstimmung mit dem Innenministerium Baden-Württemberg geräumt sein. Dies teilt das Regierungspräsidium Tübingen in einem Pressetext mit.
Bis zum vertraglich geregelten Schließungszeitpunkt Ende Dezember dieses Jahres verbleibe damit ausreichend Zeit, um die Einrichtung planmäßig zurückzubauen. „Wir werden die weiteren Schritte eng mit allen vom Rückbau betroffenen Personen und Institutionen vor Ort abstimmen“, wird Regierungspräsident Klaus Tappeser zitiert. Er habe bereits den Bürgermeister der Stadt Meßstetten, Frank Schroft, sowie den Landrat des Zollernalbkreises, Günther-Martin Pauli, informiert.
„Die LEA Meßstetten ist aufgrund der hervorragenden Arbeit aller Beteiligten mittlerweile weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und wird auch nach ihrer vertragskonformen Schließung ein Synonym für unbürokratische und menschliche Handlungsweise bleiben“, verspricht Regierungspräsident Tappeser.
Im Vorgriff auf die geplante Abschlussveranstaltung in Meßstetten dankt Tappeser der Stadt Meßstetten und dem Zollernalbkreis für die gute Zusammenarbeit und schließt in seinen Dank auch die vielen Ehrenamtlichen ein: „Die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer aus Meßstetten haben mit ihren vielen Angeboten rund um die Landeserstaufnahmeeinrichtung wesentlich dazu beigetragen, den Flüchtlingen ein gutes Ankommen zu ermöglichen." Gerade die Meßstetter Bürger hätten durch ihre tägliche und selbstlose Mitarbeit eine freundliche und weltoffene Umgebung für geflüchtete Menschen geschaffen, sagt Tappeser.
Die Landeserstaufnahmestelle in Meßstetten war im Jahr 2014 die Zweite nach Karlsruhe. 28 000 Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak, Iran, Afghanistan, Eritrea, Somalia, Serbien und aus dem Kosovo haben seither dort gelebt. Seit 18. März 2016 liegt die Zahl der Bewohner dauerhaft unter 500 Personen.