Rock und in bisschen Punk. Aber auf gar keinen Fall eine Punkband. So beschreibt Stefan Siebenrock den Stil seiner Band "Antic Disposition". Gemeinsam mit seinen Bandkollegen Aaron Vogler und Fabian Schnell steht er in der Endausscheidung des SÜDKURIER-Wettbewerbs "So rockt Schule". Gewonnen haben sie allerdings schon: einen Auftritt beim Konstanzer Zeltfestival am kommenden Montag. Da geht es dann um den ersten Platz und eine Aufnahme in einem professionellen Tonstudio. Mit im Rennen sind zwei weitere Schulbands.

Festivalluft haben die Jungmusiker aus Walbertsweiler und Thalheim bereits geschnuppert. Seit der Bandgründung vor drei Jahren haben sie in ganz Süddeutschland mehr als 50 Live-Konzerte gespielt. In Jugendhäusern und Jugendclubs, aber auch bei Festivals. Angefangen haben sie, "weil wir Lust darauf hatten", erzählt der 24-Jährige. Kennen gelernt haben sich Siebenrock, Vogler und Schnell bei Jens Richter in der Musikschule in Rohrdorf. Richter habe sie unterrichtet und zusammengebracht. "Wir haben ganz am Anfang, um rein zu kommen, Cover gespielt", erklärt Siebenrock. Dennoch war klar, dass sie irgendwann eigene Titel komponieren und spielen. Und die sollten vor allem modern sein. "Wir wollten etwas machen, was in die Zeit passt", so Siebenrock. Die Jugendlichen sollten sich mit den Texten identifizieren können: "Eine politische Punkband wollten wir gar nicht sein. Deshalb sind wir schnell auf Alltagsthemen gekommen." Die Liebe beispielsweise. Präsentieren werden sie am Montag definitiv "Wake me up". "Den kennen die meisten von uns. In 'Wake me up' geht es um kein konkretes Thema.

Irgendetwas ist schief gelaufen. Irgendwer soll kommen und einen aufwecken", erklärt der Sänger und Gitarrist. Vogler spielt Bass. Schnell sitzt am Schlagzeug. Um die Jury zu überzeugen, haben sie eine viertel Stunde Zeit. Es passen also noch zwei weitere Titel rein. Die Auswahl dürfte schwer fallen. Denn die Musiker können mittlerweile eine Stunde am Stück spielen.

Ob die Aufregung am Montag groß sein wird? Siebenrock winkt ab: "Das passt für uns. Wir spielen saugern live." Zuletzt waren sie in Ingolstadt. Siebenrock studiert inzwischen in Augsburg BWL. Aaron Vogler macht gerade sein Abitur am Martin-Heidegger-Gymnasium in Meßkirch. Fabian Schnell steckt in den Meister-Prüfungen. Für "Antic Disposition" kommen sie aber regelmäßig in ihrem Keller in Thalheim zusammen. Dann proben sie ihr Live-Programm oder schreiben neue Lieder. "Einfach mal drauf losspielen", sagt Siebenrock. Die Laufrichtung gibt derjenige vor, dem eine Textzeile oder Tonabfolge eingefallen ist, worauf die anderen mit einsteigen. Gemeinsam mit David Voll nehmen sie den Titel am Ende auf. Er ist ebenfalls bei den Live-Auftritten für den Ton zuständig. Mit einer Aufnahme im Tonstudio würde ein Traum in Erfüllung gehen. "Wir waren bislang nicht im Studio, weil wir es uns nicht leisten können", so Siebenrock.

Aus dem Gröbsten ist die Band zwischenzeitlich raus. "Im ersten Bandjahr war es schwierig. Das Mengener Jugendhaus hat uns damals sehr unterstützt und öfter als ersten Act am Abend spielen lassen", erinnert sich der 24-Jährige. Das zweite Bandjahr war schon leichter. "Wichtig ist immer, ein Video zu haben", so Siebenrock. Das Video von "Wake me up" hat bei Youtube derzeit rund 7000 Klicks. Und viel laufe über soziale Netzwerke. Ihre Facebook-Fans halten die Musiker mit aktuellen Bildern und Videos auf dem Laufenden. Dem Bandnamen gemäß geht es dabei verrückt zu und das, ohne bestimmten Grund. "Antic Disposition" entstammt William Shakespeares "Hamlet". "Den Bandnamen gibt es kein zweites Mal", sagt Siebenrock, der sich auf den Sommer freut. Denn nicht nur das Finale des SÜDKURIER-Wettbewerbs "So rockt Schule" steht an. Geplant sind ebenso Auftritte auf verschiedenen Festivals. "Teilweise kommen Anfragen rein", freut sich Siebenrock.

"So rockt Schule"

Der Wettbewerb "So rockt Schule" entscheidet sich am Montag, 30. Mai, um 18 Uhr beim Konstanzer Zeltfestival. Ausgeschrieben hatten ihn das Medienhaus SÜDKURIER und das Energieunternehmen EnBW Energie Baden-Württemberg AG im Herbst 2015. Neben dem Auftritt beim Konstanzer Zeltfestival für die drei besten Gruppen gewinnt der Sieger eine professionelle Aufnahme im Studio Human Touch Media von Patrick Wind und den Druck von 500 CDs. Genauso wichtig wie das Spiel um den ersten Platz ist für die jungen Musiker, die mehrheitlich noch die Schule besuchen, das Musizieren vor großem Publikum. Die Open-Air-Bühne des Zeltfestivals ist kostenfrei zugänglich. (sk)