Einmal im Jahr muss der Gemeinderat in einem Zwischenbericht über den Haushalt informiert werden. Dabei konnte Daniel Bahr in der jüngsten Sitzung des Leibertinger Gemeinderats ein zu erwartendes Rekordergebnis bei den Gewerbesteuern für das Haushaltsjahr 2025 verkünden. Der Kämmerer stellte aber gleichzeitig klar, dass die Mehreinnahmen im Jahr 2027 zum Großteil wieder abfließen werden.
Hebesätze im Blick
„Die Befürchtung, dass wir mit dem Hebesatz zu niedrig gewesen wären, können wir Stand jetzt ausschließen“, meinte Kämmerer Daniel Bahr im Hinblick auf den aktuellen Stand bei den Einnahmen aus der Grundsteuer. Der Gemeinderat hatte im vergangenen Jahr aufgrund der Neuregelung der Grundsteuer die Hebesätze angehoben, mit dem Ziel, weiterhin das bisherige Aufkommen bei der Grundsteuer zu erwirtschaften. Bürgermeister Stephan Frickinger will noch ein weiteres Jahr abwarten, bis alle Bodenrichtwerte endgültig feststehen, bevor der Gemeinderat noch einmal beraten soll, ob die Hebesätze eventuell noch einmal korrigiert werden müssen.
Wegfall von Schlüsselzuweisungen
Beim Gemeindeanteil an der Einkommensteuer und bei den Schlüsselzuweisungen – beide gehören zu den Haupteinnahmen der Gemeinde – rechnet Bahr derzeit mit einem leichten Plus, genauso beim Anteil an der Umsatzsteuer. Ein Rekordergebnis konnte Bahr bei der Gewerbesteuer verkünden: Während die Gemeinde in den vergangenen Jahren stets mit rund einer Million Euro an Einnahmen aus der Gewerbesteuer kalkulierte – bisher wurden für 2025 Einnahmen von 920.000 Euro prognostiziert – rechnet Bahr aktuell mit über 3,7 Millionen Euro. Bahr wies allerdings darauf hin, dass die Gemeinde aufgrund der hohen Gewerbesteuereinnahmen im Haushaltsjahr 2027 so gut wie keine Schlüsselzuweisungen mehr erhalten werde und umgekehrt eine sehr hohe Umlage in den Finanzausgleich zahlen müsse. Auch die Kreisumlage werde sich dementsprechend erhöhen.
Schulden können reduziert werden
„Das, was wir jetzt mehr haben, können wir nirgends einkalkulieren, denn das fließt 2027 alles wieder ab“, fasste Bürgermeister Stephan Frickinger zusammen. Kämmerer Bahr rechnet damit, dass ein sechsstelliger Betrag übrig bleibt – „aber kein großer“, wie er meinte. Mit den hohen Einnahmen aus der Gewerbesteuer wird natürlich auch der laufende Haushalt mit einem deutlich besseren Ergebnis abschließen. Auch beim Investitionshaushalt rechnet Bahr mit einem besseren Ergebnis als geplant. Die Gemeinde werde, so Bahr, ihre Schulden weiter auf unter drei Millionen Euro reduzieren können – mehr als ursprünglich geplant. Die Zahlen seien mit Vorsicht zu genießen, meinte Bürgermeister Stephan Frickinger. „Wir müssen an die laufenden Kosten dringend ran, weil wir sonst – trotz positiver Prognose – von den laufenden Kosten aufgefressen werden“, sagte er.