Beuron-Hausen i.T. (hps) Holger Daub ist in der Blues-Szene unter seinem Spitznamen "HoBo" so bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. Er ist ein Meister auf der Mundharmonika, jenem Instrument, dass der Trossinger Firma Hohner einst zum Weltruf verhalf. Daub leitete im Fabrikle zwei Workshops, in denen das kleine Blasinstrument im Mittelpunkt stand.

Wie kommt ein international erfolgreicher Berufsmusiker aus seiner Heimatmetropole Hamburg ausgerechnet in das Fabrikle? Bei der Beantwortung dieser Frage fällt sehr schnell wieder das Stichwort Trossingen. Denn der Hanseat gehört zum ehrenamtlichen Mitarbeiterstab des Deutschen Harmonika-Museums in Trossingen und ist deshalb ein bis zwei Mal im Jahr in der Region. Den Kontakt zum Fabrikle fand er über den Rottweiler Künstler Michael Konrad. Daub: "Ich war im Mai zum ersten Mal mit ihm zusammen im Fabrikle, fand die Atmosphäre gut und bin deshalb wiedergekommen."

Hobos sind nordamerikanische Wanderarbeiter, die, meist heimatlos, ihren eigenen Blues, den "Hobo-Blues", entwickelt haben. Die Mundharmonika und die Gitarre sind die typischen Instrumente dieser Musikrichtung. Der Hamburger "HoBo" hat sich mit Leib und Seele diesem kleinen Instrument verschrieben. In den Workshops im Fabrikle ging es dem Hanseaten darum, die Freude am Spiel mit der Mundharmonika zu vermitteln. In den Seminaren ging es um fachliche Dinge, wie Handhaltung, Klangbild, Blues-Grundlagen und den sachgerechten Umgang mit dem Instrument. Natürlich erfordert auch die Mundharmonika intensives Üben, bevor das Lied vom Tod so schön schaurig klingt wie bei "HoBo".

Der Künstler mit seinen wallenden Haaren erwies sich überhaupt als guter Botschafter der Mundharmonika. Das bestätigte auch eine der zehn Teilnehmerinnen des ersten Workshops. Kerstin Müller-Schibor wohnt im Tuttlinger Stadtteil Nendingen und spielt Gitarre. Zum Mundharmonika-Seminar sagte sie: "Der Workshop war deshalb so gut, weil 'HoBo' so toll erklären kann." Die Sigmaringerin Cordula Strobel-Löffler wollte einfach wissen, ob das Mundharmonikaspielen überhaupt etwas für sie ist: "Ich war neugierig, ob ich es kann."