Hermann-Peter Steinmmüller

Wolfgang Wochner ist Unternehmer in Hohenfels-Liggersdorf. Er hat bereits gastronomische Erfahrung gesammelt. Das Restaurant beim Klippeneck-Flugplatz bei Spaichingen im Landkreis Tuttlingen stand schon einige Zeit leer. Wochner kam, kaufte, investierte, eröffnete im April 2016 und hat damit Erfolg, wie er im SÜDKURIER-Gespräch bestätigt.

Doch zurück nach Beuron: Der Pelikan ist das älteste Gasthaus in der Klostergemeinde und gehörte bis vor kurzem dem Kloster. Die Mönche sahen sich nicht mehr in der Lage, den Betrieb durch einen Pächter weiter zu führen. Zumal auch sie zunächst eine Generalsanierung hätten stemmen müssen. Von größeren zwei Ausnahmen abgesehen, konnte das Kloster in den vergangenen Jahrzehnten nichts in die Modernisierung seines Gastronomiebetriebs stecken.

Über diese beiden Ausnahmen ist Wolfgang Wochner allerdings sehr froh. Wochner: "Das Haus ist an die Fernwärmeversorgung des Klosters angeschlossen. Außerdem wurde in den 80er Jahren bereits ein Lift eingebaut, der auch in Zukunft benutzt werden kann." Dennoch ist der Sanierungsaufwand enorm. Denn die 30 Zimmer mit 50 Betten entsprechen dem Standard der sechziger oder siebziger Jahre. Wochner: "Wir müssen entkernen. Unter anderem muss die gesamte Elektrik erneuert werden. Die Zimmer haben keinen Anschluss für Fernsehempfang und keine Anbindung an das schnelle Internet." Außerdem stehen die gesamten sanitären Einrichtungen und die sonstigen Ausstattungen der Zimmer auf der Austauschliste. Die Zimmer an sich mit Einzel-, Doppel- und Mehrfachbettenausstattungen sollen ebenso wie der Festsaal im Erdgeschoss erhalten bleiben.

Getrennt davon ist der Restaurantbetrieb zu bewerten. Rainer Honer ist Hausherr in der Hirsch-Brauerei in Wurmlingen. Als Mitglied des Freundeskreises der Erzabtei Beuron engagierte er sich bei der Suche nach einem Käufer. Er schildert: "Das Restaurant an sich braucht keine große Sanierung. Das Problem ist die Küche." Sie entspräche nicht mehr den heutigen gesetzlichen Bestimmungen. Sollte das Landratsamt Sigmaringen dem weiteren Kochbetrieb das rote Signal setzen, müsste die Küche noch vor der geplanten Wiedereröffnung des Restaurants komplett erneuert werden. Honer: "Allein das verschlingt eine sechsstellige Summe." Wochner führt bereits entsprechende Gespräche mit dem Wirtschaftskontrolldienst. Das ist das erste Hindernis, das Wolfgang Wochner überwinden muss. Das zweite Problem ist die Suche nach einem neuen Pächter. Unmittelbar nach Weihnachten will der Investor entsprechende Anzeigen in der Fachpresse schalten.

 

Das Konzept

Der neue Pächter muss sich laut Investor Wolfgang Wochner darauf einstellen, Gerichte aus regionalen Produkten zu bezahlbaren Preisen anzubieten. Nach der Wiedereröffnung soll es keine Winterpause mehr geben. "Wenn andere Betriebe geschlossen haben, haben wir geöffnet." Wochner ist überzeugt, dass in der gesamten Raumschaft Hotelbetten fehlen und kündigt ein offensives Marketing an. (hps)