Christl Eberlein

Natur erleben und kennenlernen, das ist die Idee, die hinter dem Tübinger Ökomobil steht. Das Ökomobil ist ein bunter Lastwagen, der alles mitbringt, was junge Naturforscher brauchen: Ferngläser, Sammelutensilien, Bestimmungsbücher, Geräte zur Boden- und Wasseruntersuchung.

Kinder auf Entdeckungstour

Naturpädagogin Sabine Reußink ist fast täglich mit dem mobilen Forschungslabor unterwegs. Am vergangenen Mittwoch machte das Ökomobil in Wald Station. Die zweite Klasse der Grundschule Wald ging einen Vormittag lang auf Entdeckungstour. Kleine Käfer, große Spinnen, Ameisen, Schnecken, Würmer, auf einer Wiese gibt es viel zu finden, was kreucht und fleucht. Klassenlehrerin Sandra Bialk und Fachlehrerin Susi Figwer begleiteten die 25 Schüler bei ihren Erkundungen des Lebensraums Wiese.

Auf der Suche nach Insekten (von links) Fine, Nina, Robin, Lehrerin Susi Figwer und Antonio.
Auf der Suche nach Insekten (von links) Fine, Nina, Robin, Lehrerin Susi Figwer und Antonio. | Bild: Christl Eberlein

Mit der Lupe machten sich die Schüler in kleinen Gruppen auf die Suche nach Pflanzen und Tieren, die es im hohen Gras zu finden gibt. Alles, was sie dort nach knapp zwei Stunden gefunden hatten, wurde im Anschluss genau ins Visier genommen. Dazu stellte das Ökomobil jedem Kind ein Mikroskop zur Verfügung. „Das Schönste ist, wenn die Jungen und Mädchen beim Betrachten der Tiere unter dem Mikroskop ins Staunen kommen“, sagte Sabine Reußink. Das erlebe sie fast in jeder Gruppe, denn immer wieder seien Kinder dabei, die sich die verschiedenen Tiere noch nie genau angeschaut hätten.

Unter der Lupe: Kleine Tiere ganz groß

Ein bisschen gruselig finden die beiden achtjährigen Schülerinnen Lya und Katharina den winzigen Käfer ja schon, wenn dieser plötzlich beim Blick durch das Vergrößerungsglas ganz groß vor ihren Augen erscheint. Ihr Gesamtfazit über den Vormittag am und im Ökomobil fällt aber begeistert aus. „Es ist lustig, cool und macht Spaß“, sind sich die zwei Mädchen einig. Und das sehen auch die anderen Schüler so.

Angebot des Regierungspräsidiums ist kostenlos

„Es ist noch mal etwas ganz anderes, die Natur auf diese Weise kennenzulernen“, sagt Fachlehrerin Susi Figwer. Mit dem Ökomobil hatte die Grundschule Wald schon einmal vor zwei Jahren gute Erfahrungen gemacht, sich deshalb erneut für das kostenlose Angebot des Regierungspräsidiums Tübingen beworben und Glück gehabt.

Naturpädagogin Sabine Reußink ist fast täglich mit dem Ökomobil unterwegs.
Naturpädagogin Sabine Reußink ist fast täglich mit dem Ökomobil unterwegs. | Bild: Christl Eberlein

Von Glück muss man tatsächlich sprechen. „Die Nachfrage ist sehr groß und übersteigt die Anzahl an verfügbaren Terminen“, erklärt die Naturpädagogin. Das Angebot konzentriere sich auf Gruppen aus Kindergärten, Schulen und gemeinnützigen Vereinen. Jede Gruppe sei anders und bringe auch unterschiedliche Vorkenntnisse mit.

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Die Gruppe der Grundschule Wald sei da schon recht vorgebildet gewesen. Zum Thema Umweltverschmutzung zum Beispiel hätten die Jungen und Mädchen viele Aspekte genannt, worauf andere in ihrem Alter nicht gekommen seien. So hätten sie unter anderem Begriffe wie „Artensterben“, „Atomkraftwerke“, „Müllproblem“ und „Klimawandel“ als Ursachen dafür genannt, dass es unserer Erde nicht gut geht.

Erkunden der Wiese mit dem Ökomobil

Das zeige, dass sich die Kinder mit dem Bereich Umwelt und Umweltschutz beschäftigen. Die Erfahrungen vom Erkunden der Wiese mit dem Ökomobil wird die zweite Klasse natürlich auch noch mit in den Unterricht nehmen, denn dort wird es in der nächsten Zeit weiter um den Lebensraum Wiese gehen.