Christl Eberlein

Die Walder Narren sind los: Bürgermeister Werner Müller wurde entmachtet und die Hippetsweiler Rälleköpf nahmen ihm den Schlüssel für das Rathaus ab. Schon am frühen Morgen des Schmotzigen Donnerstag versammelte sich eine große bunte Schar zum Narrenfrühstück. Waldhexen und Waldgoischter, Sentenharter Auenbachteufel, Walbertsweiler Brücklebauer, Riedrätscher aus Ruhestetten und Gaisbacher Frösche bejubelten den närrischen Amtswechsel vor dem Rathaus.

"Ich armer Tropf, entmachtet von 'nem Rällekopf"

Die beiden Rälleköpf Isabelle Graf und Maja Rackuff hatten die gewichtige und närrische Aufgabe, Bürgermeister Werner Müller den Schlüssel zum Rathaus zu entreißen. Nach kurzer Gegenwehr des Amtsinhabers, der im Häs der Waldhexen gekommen war, hatten die beiden Rälleköpf kein Problem, dem Narrenvolk den Zutritt zum Rathaus zu verschaffen. Und so blieb dem Gemeindeoberhaupt nur noch zu bemerken: "Da steh' ich nun, ich armer Tropf, entmachtet von 'nem Rällekopf!"

Den befristeten Bund der Narrenehe schlossen im Walder Rathaus die Narreneltern Susi Keller und Kajo Hübschle.
Den befristeten Bund der Narrenehe schlossen im Walder Rathaus die Narreneltern Susi Keller und Kajo Hübschle. | Bild: Christl Eberlein

Musikalisch begleitet wurde der närrische Machtwechsel am Rathaus von der Walder Guggenmusik "Let's Fetz". 45 Musiker sorgten lautstark mit feurigen Rhythmen für den richtigen Schwung. Auch Susi Keller und Kajo Hübschle durften nicht fehlen, denn noch bevor sich die Narren beim Frühstück stärken konnten, stand die Trauung der Narreneltern auf dem Programm.

Bürgermeister traut Susi Keller und Kajo Hübschle

Die Eheschließung übernahm trotz vorheriger Entmachtung Bürgermeister und Waldhexe Werner Müller. Gemeinsam im närrischen Bund vereint, mitsamt der großen Narrenschar und Musik, die durch den ganzen Ortskern zu hören war, zogen die Narreneltern Susi Keller und Kajo Hübschle zunächst zur Heimschule Kloster Wald.

Die Narreneltern besuchten unter anderem die Heimschule Wald. In der Sporthalle wurden die Narren von den feiernden Schülerinnen begrüßt.
Die Narreneltern besuchten unter anderem die Heimschule Wald. In der Sporthalle wurden die Narren von den feiernden Schülerinnen begrüßt. | Bild: Christl Eberlein

Dort warteten die feiernden Schülerinnen schon ungeduldig in der Sporthalle auf den närrischen Tross und ihre Befreiung vom Unterricht für die Fasnetszeit. Auch dem Kindergarten, der Grundschule und dem Seniorenzentrum statteten die Narren einen Besuch ab. An jeder Station sorgten sie mit Musik und ausgelassener Stimmung für gute Laune.

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Am Fasnetssamstag sind die Narren in Wald noch einmal außer Rand und Band. Um 10 Uhr startet der traditionelle Umzug durch den Ort. Zum 50. Mal ziehen die verschiedenen Gruppen zunächst durch die Straßen und treffen sich dann zum Feiern in der Zehn-Dörfer-Halle. Dort steht in diesem Jahr ein zusätzliches Festzelt für die Besucher bereit.