Sandra Häusler

Im ihrem zweimal jährlich stattfindenden Kulturprogramm hat das Team der katholischen öffentlichen Bücherei Wald am Samstag die Musiklesung „Texte und Töne im Dunkeln“ präsentiert. Die in Taisersdorf lebende Musikkünstlerin Dorle Ferber und der Schauspieler, Regisseur und Autor Jörg Peter Schmidt aus Großschönach führten 40 Zuhörer sinnlich, wortgewandt und ausdrucksstark mit ausgewählten Gedichten, Musik und Klängen aus der dunklen Jahreszeit ins Licht. Das Programm war im vergangenen Jahr als Auftragsproduktion in Zusammenarbeit mit dem Kreiskulturforum des Landkreises Sigmaringen zum Schwerpunktprogramm „Kleinkunst“ zum Unesco-Jahr des Lichts 2015 entstanden.

So lag auch das Pfarrheim zunächst ganz im Dunkeln. Einzig Dorle Ferber und Jörg Peter Schmidt auf der Bühne waren von einem kleinen Lichtschein umhüllt. Abwechselnd, dann wieder gemeinsam und ineinander überfließend, schafften es die beiden Künstler, durch Musik und Gedichte das Thema zwischen Dunkel und Licht auszuloten und gewürzt mit Ausdrucksstärke, Humor oder der gerade erforderlichen Intensität darzubringen. „Wir sind in die Nacht gegangen, haben die Nacht angeleuchtet, um vom Schatten ins Licht zu gehen und im Licht zu enden“, beschrieb Schmidt anschließend im Gespräch mit dem SÜDKURIER.

Mit besonderer Betonung verpasste Schmidt dem bekannten Abendlied „Der Mond ist aufgegangen“ von Matthias Claudius ein ganz neues Gewand. Wort- und ausdrucksstark rezitierte er Texte aus „Wiederfinden“ und „Faust“ von Johann Wolfgang von Goethe bis hin zu einem aktuellen Gedicht zum Thema Flucht. Mit Gesang, E-Gitarre, Gitarre, Violine, Akkordeon, einem mittelalterlichen Hackbrett, Gong, Donnerrohr und vielerlei kleinen Perkussionsinstrumenten zeigte Dorle Ferber eindrucksvoll ihr individuelles und breites Spektrum, intonierte die „Moritat von Mackie Messer“, sang von „Urscheln in der Nacht“, „Tintarella di luna“, „Tupaias Sternenfahrt“ und führte „Durch lichte Nebelfelder“ ins Licht. Das Team der Bücherei bewirtete mit Häppchen und Getränken.