Zum fünften Mal hat die Öko-Fair Woche an der Liebfrauenschule mit besonderen Angeboten außerhalb des Klassenzimmers das Schulleben rund um das Thema „Nachhaltigkeit“ bereichert. Diesmal drehte sich alles um die Energiewende, wie Gymnasial-Lehrerin Tanja Ettwein erläutert. Startschuss für eine Schulwoche der besonderen Art war die Prämierung der Preisträger des schulinternen Wettbewerbs „Energiewende – bist du dabei?“, den Schulleiter Gerald Eisen ins Leben gerufen hatte. Die Klasse R 5b mit ihrer Klassenlehrerin Anja Hoffmann überzeugte die Jury mit einem selbstkomponierten Lied über die vielfältigen alltäglichen Möglichkeiten, die eine Einzelperson hat, um die Energiewende mitzugestalten.

Am zweiten Tag wurden alle Schüler der Klassenstufe 9 zu einem Kinoerlebnis der besonderen Art in die "Lizarena" geladen: Der detailliert recherchierte Kino-Dokumentarfilm „Power to change, die Energierebellion“ bietet nicht nur ein eindrucksvolles Plädoyer für ein notwendiges Vorantreiben der Energiewende, er begleitet auch Wissenschaftler und Umweltaktivisten bei ihrem schwierigen Kampf und schafft es, ohne moralischen Zeigefinger Chancen zur Veränderung aufzuzeigen.

Doch die Öko-Fair-Woche setze nicht nur auf ansprechendes Anschauungsmaterial, betont die Lehrerin. Der Veranstaltungsreigen sei unter der gesamten Schülerschaft der Liebfrauenschule auch wegen der untypischen Lerninhalte und des leckeren Verkostungsmaterials beliebt: Deshalb seien am dritten Tag die Plätze am Brotbackworkshop auch innerhalb kürzester Zeit belegt gewesen. Ziel des Brottages sei einerseits, die Schüler für das Lebensmittel „Brot“ zu sensibilisieren und andererseits die Fähigkeit zur Eigenversorgung – als wichtige Möglichkeit nachhaltigen Verhaltens – zu verbessern. Zusätzlich zum Workshop haben die Schüler in den Pausen Brotscheiben, aus regionaler Produktion von den Bäckereien Schnitzer und Stehle, mit selbst hergestellten, veganen und saisonalen Brotaufstrichen von Annette Sauter und Michael Fürst zum Verkauf angeboten. Fabian Weiger und sein Team zeigten sich für die Herstellung von Dinnetle im hauseigenen Brotbackofen verantwortlich. Für einen besonderen kulinarischen Höhepunkt vermochten die so genannten Lize-Köche in der Mittagspause in der Lizeria zu sorgen: Zwei vegetarische Menüs standen im Angebot, die einmal mehr den Beweis geliefert hätten, dass vegetarisch nicht unbedingt langweilig oder fade Kost bedeuten müsse und aufgeziegt hätten, dass „die Lize-Köche auf jeden Fall kochen können“, so ein Schüler der Klassenstufe 6.

Abgerundet worden ist die Ökofair-Woche mit dem "Red-Clothes-Day" (Rote-Kleider-Tag): Die Bedeutung der einheitlichen Bekleidung erklärt der Schüler Mathis Hoheisel so: „Alle drei Schularten – Gymnasium, Aufbaugymnasium und Realschule – sind gleich. Wir alle sind gleich und wir gehören eben zusammen.“ Ein Tanz-Flashmob in der großen Pause im Eingangsbereich der Liebfrauenschule habe ein eindrucksvolles Bild von der Zusammengehörigkeit der Schulgemeinschaft und der Identifikation der Schüler mit „ihrem“ Lize gezeigt, so Ettweins Fazit. Mit einem roten Bio-Ei für alle vom Biolandhof Schaut in Wilflingen fand die Ökofair-Woche ihren Abschluss.

Die Ökofair-Woche findet jährlich an der Liebfrauenschule zu einem anderen ökologischen Schwerpunktthema statt. Die Organisation der Öko-Fair-Woche übernimmt der Arbeitskreis Öko-Fair, der aus Eltern, Schülern und Lehrern besteht. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Liebfrauenschule zu einer Schule der Nachhaltigkeit zu entwickeln, so Tanja Ettwein. Eine Zertifizierung als Fairtrade-Schule sei bereits auf den Weg gebracht.