Der erste Abendmarkt der Gemeinde Leibertingen im Ortsteil Thalheim ist von der Bevölkerung sehr gut angenommen worden. Wie Bürgermeister Stephan Frickinger sagte, soll dieser Markt künftig alle vier Wochen angeboten werden. Dieser Markt soll lokalen und regionalen Erzeugern die Möglichkeit bieten, ihre Produkte an den Mann, die Frau zu bringen. Der „Abendmarkt ist eine Adaption erprobter Abendmärkte in anderen Gemeinden, bei uns im Umfeld jedoch neu“, sagte der Bürgermeister. Der nächste Abendmarkt befinde sich in Radolfzell.

So muss eine Bratwurst sein, heiß und bruzzelig, finden Susanne Liehner und Michael Reuther vom Kultur- und Theaterverein.
So muss eine Bratwurst sein, heiß und bruzzelig, finden Susanne Liehner und Michael Reuther vom Kultur- und Theaterverein. | Bild: Susanne Grimm

Abendmärkte hätten in der Regel gegenüber den altbekannten Wochenmärkten den Vorteil, dass dieser außerhalb der regulären Arbeitszeit der Marktbeschicker stattfindet. Er könne somit ohne Stress das Verweilen und Genießen von Gastfreundlichkeit, Essen und Getränke, ergänzt durch Gesellschaft und Muße, ermöglichen. „In unserer Gemeinde soll er Treffpunkt des Ortslebens für Jung und Alt sein, Einkaufsmöglichkeiten regionaler Erzeugnisse aller Art bieten sowie Vereinsförderung ergänzen und bereichern“, so Frickinger. Hier habe im Vorfeld insbesondere der ehemalige Ortsvorsteher Hubert Stekeler hervorragende Vorarbeit geleistet, wollte der Rathauschef hervorgehoben wissen.

Waltraud Müller verkauft selbst gemachte Brände, Liköre und Brot.
Waltraud Müller verkauft selbst gemachte Brände, Liköre und Brot. | Bild: Susanne Grimm

Speisen und Getränke sollen von Vereinen angeboten werden, was bei diesem ersten Abendmarkt unter anderem vom Kultur- und Theaterverein sowie dem Hasenzuchtverein übernommen wurde. Die Hasenzüchter Michael Müller und Mario Renner lockten die Süßschnäbel mit Waffeln und am Stand vom Kulturverein gab es deftige Rote. Heiß und rösch gebraten von Michael Reuther und Susanne Liehner, die mit viel Spaß demonstrierten, wie eine leckere Grillwurst sein soll. Und natürlich das Team des seit 1870 bestehenden Thalheimer Backhauses. Der unwiderstehliche Duft der im Steinbackofen gebackenen Dinnele ließ die Schlange vor dem Backhaus stetig anwachsen. Sylvia Dullenkopf, Christina Gänßlen, Michaela Molitor und Caroline Knoblauch hatten alle Hände voll zu tun, das beliebte Backwerk in Serie zu fertigen.

Sylvia Dullenkopf (von links), Christina Gänßlen, Michaela Molitor und Caroline Knoblauch hatten viel Arbeit mit den Dinnele.
Sylvia Dullenkopf (von links), Christina Gänßlen, Michaela Molitor und Caroline Knoblauch hatten viel Arbeit mit den Dinnele. | Bild: Susanne Grimm

Die Marktstände und die Organisation der Getränke hatte die Gemeinde Leibertingen übernommen. „Ergo: Es ist kaum einfacher möglich als Verein mit zwei bis drei Personen in kürzester Zeit Geld für die Vereinskasse zu verdienen“, unterstrich Bürgermeister Stephan Frickinger.

Auch könne der Abend als Gelegenheit genutzt werden, vor Publikum aufzutreten. „Jeder Musikverein, Songwriter, Gesanggruppe ist herzlich willkommen, die künftigen Abendmärkte als Probe vor Publikum zu nutzen“. Sichtlich angetan vom Zustrom der Besucher auf den mit viel Eigenarbeit der Thalheimer hergerichteten Dorfplatz hofft der Schultes auf ein weiteres Anwachsen der Selbermacher-Marktstände in der Zukunft.

Tobias und Sabine Stekeler mit Matteo bieten auf dem Abendmarkt eigene und regionale Produkte an.
Tobias und Sabine Stekeler mit Matteo bieten auf dem Abendmarkt eigene und regionale Produkte an. | Bild: Susanne Grimm

So wie beispielsweise der von Tobias und Sabine Stekeler, die unter anderem Fleischprodukte vom „Thalheimer Duroc-Schwein“, sozusagen eine ortseigene Spezialität, anboten. Oder wie Familie Faden aus Leibertingen-Altheim, die Honig, Propolis und Waben aus eigener Bienenhaltung im Angebot hatten. Wobei die Imkerei nur eines der Standbeine ist, auf der der Familienbetrieb fußt. Die Biohoflandwirtsfamilie stützt sich neben den fliegenden Sechsbeinern auf gestandene Vierbeiner, sprich Angus-Rinder, deren Fleisch berühmt ist für seine Zartheit und Saftigkeit. An weiteren Ständen gab es Eier und selbst gemachte Nudeln, auch handgestrickte Socken und genähte Accessoires einer versierten Handarbeiterin warteten auf Kundschaft. Waltraud Müller verkaufte an ihrem Stand selbsthergestellte Brände und Liköre, aber auch frisch gebackenes Brot.

Viele Familien nutzten das neue Angebot der Gemeinde auch für geselliges Beisammensein, picknicken und spielen mit den Kindern, was sich wegen des Spiel- und Wiesenbereichs neben dem Dorfplatz anbot.