Fußball-Bezirksliga: – Hochspannung zwischen Liedermatte und Steina-Mündung. In Waldshut-Tiengen geht‘s am Sonntag, 13 Uhr, um die Vormachtstellung in der Kreisstadt. Der FC Tiengen 08 empfängt den VfB Waldshut zum Derby. Waren diese Duelle bis vor Jahresfrist meist eine klare Angelegenheit für die Gastgeber, wendete sich im vergangenen Spieljahr das Blatt. Im letzten Duell gingen die Rot-Weißen mit 0:7 unter und verabschiedeten sich nach dem Debakel mit der Liga in die Corona-Zwangspause.

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Seither ist sowohl am Langenstein als auch in der Schmittenau viel passiert. Die Kader beider Clubs haben sich verändert, die Starts verliefen unterschiedlich. So unterschiedlich gar, dass Danijel Kovacevic betont: „Vom Tabellenstand gesehen, sind die Tiengener dieses Mal der Favorit.“ Und der Trainer des VfB Waldshut meint das sogar ernst: „Unser Kader schrumpft, Erdal Kizilay ist auch noch verletzt. Wir haben lediglich 13 Spieler zur Verfügung.“

4. Spieltag der Fußball-Bezirksliga mit Schiedsrichter-Ansetzungen und SK-Tipps

Sein Co-Trainer Bora Kalyon hoffte vergeblich auf ein Gnadengesuch, das seine Strafe aus dem Pokalspiel vom August gegen den FSV Altdorf auf die Hälfte seiner acht Pflichtspiele reduziert hätte: „Das wurde abgelehnt, mit Verweis darauf, dass es die Mindeststrafe sei“, versteht Kovacevic die Welt nicht mehr. Zudem hat er Abwehrspieler Fayik Onurlu aus dem Kader streichen müssen: „Er ist aus beruflichen Gründen zurück zu Olympia Basel.“

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Die von Kovacevic überreichte „Favoritenrolle“ löst bei Erkan Kanli leichtes Schmunzeln aus: „Das ist nett von ihm“, wehrt der Trainer des FC Tiengen 08 ab: „Nach drei Spielen hat die Tabelle kaum Aussagekraft.“ Zwar hat seine Elf durch das 4:3 bei der SG FC Wehr-Brennet durchaus Selbstvertrauen getankt: „Aber ich wäre beruhigter, wenn unsere Führungsspieler dabei wären.“ Nexhdet Gusturanaj fällt wegen einer Oberschenkelzerrung aus, Tomas Masek kassierte „Rot“ in Wehr.

Ans 0:7 vom März denkt Kanli nicht mehr: „Seither ist viel passiert. Ich denke nicht, dass Spieler, die das damals erlebt haben, das noch im Kopf haben.“ Es gelte, wie zuletzt, alles abzurufen, denn der VfB Waldshut flößt trotz der Personalnot durchaus Respekt ein: „Wir wissen sehr gut, was auf uns zukommt.“

FC Hochrhein hat nur noch fünf einsatzfähige Spieler

Was auf den FC Hochrhein am Wochenende zukommt, schwant auch Trainer Philip Brandl: „Wir stecken gerade in einer sehr, sehr schwierigen Phase“, sagt er nach dem 1:10-Desaster im Pokal gegen den FC Erzingen: „In diesem Spiel haben elf Leute gefehlt. Nun hat sich Fabio Kech verletzt und Patrick Mülhaupt ist mit Gelb-Rot gesperrt.“ Unterm Strich habe er zwei Tage vor der Partie beim SV Herten fünf einsatzfähige Spieler.

Nicht an Bord: Auch Fabio Kech fehlt dem FC Hochrhein am Samstag beim SV Herten
Nicht an Bord: Auch Fabio Kech fehlt dem FC Hochrhein am Samstag beim SV Herten | Bild: Neithard Schleier

Kurzfristig wurde beim SV Herten angefragt, ob das Spiel verlegt werden könne: „Das ist wegen der bereits getroffenen Vorbereitungen nicht mehr möglich“, sagt dessen Trainer Musa Musliu: „Das tut uns bei allem Verständnis leid.“ Auf die leichte Schulter werde man den gebeutelten Gast sicher nicht nehmen: „Gerade so ein Ergebnis wie dieses 1:10 ist für uns gefährlich. Da muss die Einstellung noch mehr stimmen. Wir werden dafür sorgen, dass unsere Spieler hoch konzentriert ins Spiel gehen.“ Fehlen werden auch Musliu einige Akteure: „Bastian Eschbach hat Trainingsrückstand, Massimiliano Di Feo hat einen Kapselriss. Marco Romanos Einsatz ist fraglich. Nick Henke und Robin Wiessmer werden auf keinen Fall spielen.“

Kapselriss: Massimiliano Di Feo fehlt dem SV Herten in den kommenden Wochen.
Kapselriss: Massimiliano Di Feo fehlt dem SV Herten in den kommenden Wochen. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Die Anfrage des FC Hochrhein beim SV Eggingen, gegen den die „Zweite“ zeitgleich antritt, war bei Redaktionsschluss noch nicht beantwortet: „Wenn dieses Spiel verlegt wird, dann haben wir zumindest eine spielfähige Mannschaft“, so Brandl: „Wir können nicht einmal auf spielberechtigte A-Junioren zurückgreifen, weil diese Spieler im Urlaub sind.“ Ans Aufgeben denkt Brandl nicht: „Es ist eine brutale Situation – für die Mannschaft und den kompletten Verein. Wichtig ist, dass wir da jetzt gemeinsam durchmarschieren – mit der Gewissheit, dass es eigentlich nicht schlimmer werden kann.“

FC Erzingen wohl ohne Klaus Gallmann in Jestetten

Selbst beim FC Erzingen herrscht nicht eitel Sonnenschein: „Wir wollen das 10:1 nicht überbewerten, denn wir wissen um die Umstände“, so Trainer Klaus Gallmann, der aufs Spiel verzichten musste: „Ich habe mich heftig erkältet, bin aber ohne Corona-Symptome“, gibt er leichte Entwarnung. Auf das Derby in Jestetten werde er wohl auch verzichten: „Es sei denn, ich bin bis Samstag wieder top fit.“ In Stetten haben ihn Sylvio Kech und Stefan Hauser vertreten, in Jestetten wird Michael Jauch – an alter Wirkungsstätte – an der Linie wieder dabei sein.

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Nicht nur für Jauch, auch für einige andere Spieler beider Teams ist es ein besonderes Duell: „Da gibt es viele Verbindungen zwischen den Vereinen. Ich denke, dass sich alle Beteiligten aufs Spiel freuen“, so Gallmann, der davon ausgeht, dass „Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entscheiden.“ Die Erzinger treten als Favoriten im See an, haben ohnehin ein großes Ziel: „Seit ewigen Zeiten wurde in Jestetten nicht mehr gewonnen“, weiß Gallmann: „Die Jungs wollten diese Serie endlich beenden.“

Fallen aus: Vassilios Dimitriadis (vorn) und Hasan Faslak vom FC Erzingen sind im Derby beim SV Jestetten nicht dabei.
Fallen aus: Vassilios Dimitriadis (vorn) und Hasan Faslak vom FC Erzingen sind im Derby beim SV Jestetten nicht dabei. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Während beim Gastgeber die gesperrten Alexander Achmedov und Raffaele Ponzo fehlen, sind beim FC Erzingen Vassilios Dimitiriadis (Hochzeit), und nach ihren Verletzungen vom Mittwoch, auch Julian Göbel und Hasan Faslak nicht dabei.

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