Mark Flekken: Ganz schön doof für einen Torhüter, wenn er nicht einen einzigen Fehler macht und doch ein Gegentor kassiert. Aber gegen den Kracher von Chris Führich aus 22 Metern – oder waren es 24, 25 oder 26? – war Flekken machtlos, auch wenn er beherzt den fliegenden Holländer gab. Ansonsten eben souverän. – Note: 2
Lukas Kübler: Weit entfernt von seiner überragenden Form bis zur WM-Unterbrechung. Aus Freiburger Sicht mit einem Ballverlust in der eigenen Hälfte Hauptverantwortlicher am Stuttgarter Führungstreffer. Statt direkt danach auf Führich zuzugehen, lamentierte Kübler mit einem Kollegen. Auch sonst viele Unsicherheiten. – Note: 4

Philipp Lienhart: Stets Herr der Lage. Neben der Abwehrarbeit selbst dann noch engagiert im Einsatz, als es darum ging, bei den zunächst von Sascha Stegemann nicht gepfiffenen Elfmetern den Schiedsrichter gestenreich zum Videostudium animierte. Im Interview vor dem BaWü-Derby gab der Österreicher seiner Vorfreude Ausdruck, am Ende wurde er mit drei Punkten belohnt. – Note: 1,5

Matthias Ginter: Ganz allmählich sieht es so aus, als ob der Matze mit Kumpel Philipp zurückfindet zur Form der 15 Spiele von Saisonbeginn bis zur WM-Pause – also zumindest in Heimspielen. Überzeugt auch immer wieder mit starken weiten Pässen. – Note: 2
Christian Günter: Ließ sich von Gegenspieler Bastiao Dias nicht ins Bockshorn jagen, auch wenn der Mann noch so geschmeidige Körperdrehungen an den Tag legte. Diesmal auch wieder mit richtig Vorwärtsdrang und tollen GG-Aktionen, also Grifo und Günter oder Günter und Grifo. Flankengeber auf Gregoritsch, der dann von Zagadou elfmeterreif gefoult wurde. Das macht mindestens einen halben Assist. – Note: 2
Nicolas Höfler: Leider noch auf der Suche nach der verlorenen Selbstverständlichkeit, die den Freiburger Mittelfeldlenker vor der WM-Unterbrechung auszeichnete und ihm reihenweise Bestnoten einbrachte. Starke Aktionen wurden getrübt von unerklärlichen Fehlern, einen davon bügelte er mit einem rustikalen Einsteigen aus, für den es die gelbe Karte setzte. – Note: 3,5
Maximilan Eggestein: Großartige Szene in der 11. Minute, als er nach einem Zuspiel von Michael Gregoritsch mit einem direkten Pass Roland Sallai auf die Reise schickte. Hätte VfB-Torhüter Bredlow den Einschlag nicht verhindert, hätte dem Ex-Bremer ein Assist mit Sternchen gebührt. Ansonsten zeigte sich der Maxi wieder als der fleißige Arbeiter, dem es nicht ums Glänzen geht. Einige Balleroberungen, einige unnötige Ballverluste, alles zusammen durchwachsen. – Note: 3
Roland Sallai: Der Ungar befindet sich in aufsteigender Form und durfte deshalb auch von Anfang an ran. Hatte nach elf Minuten die Chance zum 1:0 auf dem Fuß, doch VfB-Torwart Bredow lenkte seinen Schuss zur Ecke. Danach arbeitete Sallai eifrig mit, so richtig auffällig wurde er aber nicht. Nach 68 Minuten runter für Höler. – Note: 3
Ritsu Doan: Eines möchte man nicht sein als Fußballer – nämlich, Gegenspieler von Doan zu sein. Da schwebt man permanent in der Gefahr, Schwindel anheim zu fallen. Auch von den Stuttgartern war der japanische Wirbelwind nie unter Kontrolle zu bekommen. Immerhin gelang es dem zuvor genarrten Zagadou, Doan einen eigenen Treffer zu verwehren, indem er in letzter Sekunde bei dessen Schuss noch die Zehenspitze seines rechten Fußes ins Geschehen brachte. Einmal freilich war Zagadou gegen den Japaner zu rustikal am Werk, was dann zum zweiten und entscheidenden Strafstoß für Freiburg führte. – Note: 1,5
Vincenzo Grifo: Gibt‘s Elfmeter für Freiburg, sieht‘s schlecht aus für den Gegner. Zum zweiten Mal in dieser Saison verwandelte der italienische Nationalspieler in einem Spiel gleich zwei Strafstöße. Beim 4:1 gegen Union Berlin traf Grifo zweimal vom Punkt, jetzt gegen Stuttgart wieder. Der erste Elfer schlug vom Schützen aus gesehen links unten ein, der zweite rechts oben. So muss man das erst mal hinbekommen. Aber auch sonst wieder ein unermüdlicher Aktivposten. – Note: 1,5

Michael Gregoritsch: Unglaublich elegant seine Vorarbeit zum Tor von Ritsu Doan! Wie bitte, werden Sie fragen, Tor von Doan? Ja, der Japaner traf kurz nach der Pause mit einem abgefälschten Schuss ins Tor, aber, aber, aber: Gregoritsch hatte sich vor seinem feinen Pass auf den Japaner hauchzart aber eindeutig im Abseits befunden. Dafür wurde der Österreicher dann von Zagadou im Strafraum gefoult, was den ersten Elfmeter und den 1:1-Ausgleich durch Grifo zur Folge hatte. Arbeitete viel und durfte deswegen nach 75 Minuten vorzeitig für Jeong runter. – Note: 2,5

Lucas Höler: Kam nach 68 Minuten für Roland Sallai aufs Feld. Keine herausragenden, aber auch keine schlechten Szenen. – Note: 3
Wooyeong Jeong: Ersetzte nach 75 Minuten Gregoritsch. Es gab dann einige Szenen, in denen einmal mehr sichtbar wurde, warum der Südkoreaner derzeit eher kein Startelfkandidat ist. Es gab aber auch ein paar sehenswerte Aktionen, die Hoffnung geben, dass sich das auch wieder ändern kann. – Note: 3
Die nach 89 Minuten für Grifo und Doan eingewechselten Nils Petersen und Manuel Gulde bleiben ohne Bewertung.