Gerd Feuerstein

Bodenständigkeit, Arbeitsfreude und Cleverness sind Beigaben, die man dem Stettener Gastronomen Georg Löffler jederzeit zuschreiben kann. Wer kennt ihn nicht, den ehemaligen Viehhändler und Sonnenwirt, der am Donnerstag seinen 80. Geburtstag feiert. Zu den wichtigsten Gratulanten gehören die beiden Töchter und deren Familien, allen voran die vier Enkel.

1939 im Gasthaus geboren

Geboren am 7. März 1939 im Gasthaus Sonne konnte damals noch keiner ahnen, dass der Knabe später selbst mit Ehefrau Monika das traditionsreiche Gasthaus jahrzehntelang umtreiben wird, das schon seine Eltern von den Großeltern übernommen hatten. Weil sein Vater damals noch bei der Firma Bertazzon arbeitete, musste Georg schon als junger Steppke in der elterlichen Land- und Gastwirtschaft mithelfen. Nach der Schule durchlief er eine Ausbildung zum staatlich geprüften Landwirt, die ihn in jungen Jahren im "Landjugendaustausch" nach Oberkirch im Schwarzwald führte. Er war noch keine 20 Lenze, als er mit etwa 30 Gleichgesinnten 1958 in Stetten a.k.M. eine Ortsgruppe des Bundes der Badischen Landjugend (BBL) aus der Taufe hob. Als Initiator übernahm er auch den Vorsitz, den er lange Jahre innehatte.

Zunächst als Viehhändler tätig

Getrieben von unbändigem Fleiß, wagte er Anfang der Sechziger den Sprung in die Selbstständigkeit, nutzte 1963 die Chance, seine Brötchen als Viehhändler im Raum Stetten/Meßkirch zu verdienen. Der An- und Verkauf von Schlachtvieh führte ihn oft nach Kreenheinstetten, wo er Ende der Sechziger seine Frau Monika lieben lernte. Monikas Geburtstag machte das junge Paar 1970 auch zum Hochzeitstag, was im "Sternensaal" in Kreenheinstetten groß gefeiert wurde. Der jungen Ehefrau blieb wenig Zeit, sich als kommende Wirtin des Gasthauses Sonne einzuarbeiten. Nur knapp ein Jahr später verstarb ihre Schwiegermutter und das Paar stand vor der Entscheidung, das Gasthaus zu übernehmen.

Großer Umbau des Gasthauses

"Wenn schon, denn schon", sagten sie sich, nahmen einen großen Umbau des Gasthauses in Angriff, dem sie später weitere folgen ließen. Küche, Neben- und Fremdenzimmer sowie Sanitäranlagen, alles wurde auf Vordermann gebracht, und das Gasthaus im Laufe der Zeit zu einem Vorzeigebetrieb ausgebaut. Bald genoss die Sonne weit über Stettens Grenzen hinaus einen ausgezeichneten Ruf. Immer größer wurde der Zulauf. Nicht nur viele Stammgäste fanden den Weg in das gemütliche Lokal, auch aus dem Bereich der Bundeswehr hatten die Löfflers stets viele Gäste und Soldaten zu bewirten.

Handwerkerstammtisch eingeführt

Ein Beleg für die Beliebtheit der Wirtsleute ist der "Handwerkerstammtisch", den Löffler 1972 einführte, und den es bis zum heutigen Tage noch gibt. Und das, obwohl das Lokal seit 2006 eigentlich geschlossen hat: "Darauf bin ich wirklich stolz", freut sich der überaus vitale Achtziger, "dass am Montagmorgen noch immer viele Stammgäste den Weg zu uns finden". Und so ganz nebenbei, bleibe er so auf dem Laufenden und wisse, was im Ort geschehe, räumt er augenzwinkernd ein: "Als Wirt war ich stets am Ball, und will das auch weiterhin bleiben".

Lange im Verband und in Vereinen aktiv

Nicht zuletzt gehört er seit über fünf Jahrzehnten dem Kreisvorstand des Hotel- und Gaststättenverbandes an und hält immer noch Kontakt zu den Kollegen. Auch die Stettener Feuerwehr konnte jahrzehntelang auf Löfflers Dienste setzen. Und der Männergesangverein und die Feuerwehrkapelle lassen es sich gewiss nicht nehmen, ihrem treuen Mitglied und Gönner bei passender Gelegenheit ein Ständchen zu bringen.