Der Bundeswehrstandort Sigmaringen ist Geschichte. Zum Jahreswechsel verließen die letzten Soldaten die Kaserne. Als symbolisches Zeichen wurde zum letzten Mal die Fahne eingeholt. Der Standortälteste, Oberstleutnant Stefan Trossen, übergab die Fahne an den Leiter des Bundeswehrdienstleistungszentrums, Hartmut Keßler. Soldaten eines Flaggenkommandos hatten zuvor die Fahne ein letztes Mal in der Hand gehalten und sie an Oberstleutnant Stefan Trossen übergeben. An der Zeremonie in der Graf- Stauffenberg-Kaserne haben auch Wirtschaftsförderer Hans Börjes und einige Mitarbeiter teilgenommen.

Bürgermeister Thomas Schärer befand sich zum Zeitpunkt der Fahnenübergabe im Urlaub. Jetzt, nachdem die letzten Soldaten abgezogen sind, wird die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) das Areal der Kaserne verwalten. Oberstleutnant Stefan Trossen hat seine Aufgabe als Standortältester inzwischen abgegeben. Wie berichtet, wird das Facharztzentrum wie auch der Telefondienst vorerst in Sigmaringen bleiben und von der Albkaserne aus Stetten a.k.M. geführt. Auch die Standortschießanlage bleibt noch bestehen. Ein Großteil der Kaserne wird inzwischen als Erstaufnahme für Flüchtlinge benutzt. Im südwestlichen Bereich des ehemaligen Kasernengeländes, auf einer Fläche von über drei Hektar, wird ein Innovationscampus entstehen, der in unmittelbarer Nähe zur Hochschule gelegen ist. „Den Antrag dazu reichen wir Mitte Januar ein“, so Schärer. Wenn die Bewilligung da ist, soll im zweiten Quartal dieses Jahres mit den Baumaßnahmen begonnen werden. Der „InnoCamp Sigmaringen“ ist ein gemeinsames Projekt der Kreisstadt (Projektträger) und der Hochschule Albstadt-Sigmaringen (Projektpartner) im Rahmen der WINregion Konstanz/Sigmaringen, der EFRE-Förderung der EU und des Landes.

Im Gesamten sind Investitionen von bis zu zwölf Millionen Euro für das Leuchtturmprojekt vorgesehen. Bis zu fünf Millionen Euro trägt die Stadt Sigmaringen, fünf Millionen stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), bis zu zwei Millionen Euro trägt das Land.