Pfullendorf – Nach Angaben von Stadtbaumeister Jörg-Steffen Peter sind der Umbau des Bahnhofs mitsamt dem Hotelneubau auf dem ZG-Gelände in "trockenen Tüchern". Auch dem Abriss des TIP-Gebäudes am Stadtsee und dem geplanten Bau eines Pflegeheims durch die Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau (GSW) steht nichts mehr im Wege. Bei der Hauptversammlung der Freien Wähler, deren Formalien binnen 25 Minuten abgehandelt waren, informierte Peter über aktuelle Bauprojekte, wobei er beim Bahnareal den weiten Bogen zur konzeptionellen Entwicklung ider Jahre 2007/2008 schlug. Nach seiner Amtsübernahme vor drei Jahren habe er einen Investitionsstau vorgefunden, da viele Projekte angeschoben waren. Bezüglich der Nutzung des denkmalgeschützten Bahnhofs habe man viele Investorengespräche geführt, die alle scheiterten, bis im Herbst 2015 die heimische Zimmerei Künstle ihr Interesse bekundete und über die Stadt sei dann Eberhard Riedmüller von der Hausbrauerei Barfüßer mit dem Gastronomiebetrieb und Hotelbau auf dem ZG-Areal ins Spiel gekommen. "Das war fantastisch. Damit haben wir zwei Problemstellen gelöst", ergänzte Peter, dass für die Nutzung des von der Stadt erworbenen ZG-Areals viele Pläne diskutiert wurden, wie die Einrichtung einer Jugendherberge oder eines Kulturzentrums. Nächste Woche werde sich der Gemeinderat den Gebäudekomplex anschauen, der in Bälde abgerissen wird, wobei die Stahlhalle beim städtischen Bauhof Verwendung finden wird. Die übrige freie Fläche könnte man als Parkplatz nutzen. Nach Angaben von Peter ist auch der Abriss des TIP-Gebäude am Stadtsee in "trockenen Tüchern", wo die GSW einen Neubau für betreutes Wohnen errichten will. "Ich erhalte schon jetzt Anfragen von Interessenten", fügte Peter an.
Ausführlich erläuterte der Stadtbaumeister die Pläne für den Bau des Spitalkreisels mitsamt Umleitungen, die bis Oktober dauern. Im Bereich des Stadtgartenkindergartens werde es kein Parkverbot geben, sondern man will "blitzertechnisch" die Situation überwachen, da die Kindergartenleitung das zu schnelle Fahren moniert hatte. Der Gemeinderat habe vor seiner Amtsübernahme mehrheitlich für den Spitalkreisel votiert, antwortete Peter auf den Einwurf des Ehrenvorsitzenden Manfred Walk, dass im Bebauungsplan kein Kreiselbau vorgesehen war. Sein Ehrenamtskollege und langjähriger FW-Fraktionschef Klaus Epple mahnte im Zusammenhang mit der Umgehungsstraße an, dass man endlich die Planung für den dritten Bauabschnitt forcieren soll. Der Spatenstich für den zweiten Abschnitt soll bekanntlich 2017 erfolgen, wie Verkehrsminister Winfried Hermann mehrfach erklärt hat. In den vergangenen Jahren hatte die Verwaltung immer wieder den Bau einer bedarfsgerechten Ampel an der Kreuzung Langäcker/Otterswanger Straße ins Spiel gebracht, um den Lärmpegel und den Verkehr etwas zu kanalisieren. Diese Maßnahme werde im Auftrag des Landes vom Landratsamt gesteuert, wobei aktuell kein Geld da sei, weil der Kreis seine Finanzmittel für Felssicherungsarbeiten im Donautal ausgebe, antwortete Peter auf eine Frage. Eine klare Aussage gabs von ihm zur Verlegung des Kieswerks, wo man sich voll im Zeitplan befinde und für den an diesem Standort geplanten Campingplatz gebe es auch schon Ideen für den Betrieb. Für seinen ausführlichen Vortrag erhielt Peter den verdienten Applaus, bevor FW-Chef Thomas Jacob die Versammlung beendete.
Freie Wähler
Der aktuelle Mitgliederstand beträgt 198 informierte Schriftführerin Eva Hummel und beim Kassenbestand konnte man sich ein kleines Polster anlegen, auch um bei der Kommunalwahl 2019 verstärkt in Erscheinung zu treten. Für die Versammlung des Landesverbandes hatte Vorsitzender Thomas Jacob für die Pfullendorfer eine Bewerbung für das kommende Jahr abgegeben, die allerdings von den Delegierten der Landesversammlung 2016 vor Kurzem abgelehnt wurde. Ob man sich erneut für die Ausrichtung bewerben will, wollen die Freien Wähler intern noch klären. (siv)