Noch bis zum 29. Juli findet die 105. Ausgabe der Tour de France statt. Seit 1903 wird sie, mit Unterbrechungen in den Weltkriegen, alljährlich im Juli ausgetragen und führt dabei in wechselnder Streckenführung quer durch Frankreich und das nahe Ausland. Das Etappenrennen wird von der Amaury Sport Organisation (ASO) veranstaltet. Die Tour wird oft als das drittgrößte Sportereignis der Welt bezeichnet, nach den Olympischen Spielen und der Fußball-Weltmeisterschaft. Auch in Pfullendorf hat sie ihre Fans, und das ganz besonders beim Radlerclub RCP.
„Wir sind sogar schon mehrmals hingefahren, um uns die Tour aus der Nähe anzuschauen“, sagt Klaus Krom. Er ist der Vorsitzende des Vereins und selbst aktiver Radfahrer. Wobei man den Begriff Radfahrer schon relativeren muss. Denn die Zweiräder der Aktiven im Club sind eigentlich Sportgeräte. Und mit gemütlich über das Land radeln hat das nicht immer was zu tun, was bei den regelmäßigen Treffen mittwochs und samstags stattfindet.
50 bis 80 Kilometer pro Treffen

Die Teilnehmer starten am Parkplatz der Förderschule und sind zwei bis drei Stunden sportlich ambitioniert unterwegs. Das bedeutet, dass so rund 50 bis 80 Kilometer im Sattel zurückgelegt werden. Gelegentlich werden auch längere Ausfahrten unternommen. Die Strecke wird immer vor der Abfahrt gemeinsam festgelegt. Und da ist es dann sinnvoll, wenn jemand über die neuesten Umleitungen informiert ist. Denn gefahren wird auf asphaltierten Straßen.
14-jähriger Cedric Abt fährt bereits Erfolge ein
Der Club ist immer wieder Ausrichter des Schmolke-Carbon-Cups und stellt nicht nur bei diesem Wettbewerb erfolgreiche Radrennfahrer. So auch den 14-jährigen Cedric Abt. „Natürlich würde ich gern mal bei der Tour de France mitfahren“, sagt er und schmunzelt unter Helm und Sonnenbrille hervor. So ganz unmöglich dürfte das nicht sein. Der junge Mann hat da noch etwas Zeit.
21-jähriger Aach-Linzer Pascal Treubel ist Halbprofi
Sein ehemaliger Club-Kamerad Pascal Treubel hat es mittlerweile bereits zum Halbprofi gebracht und ist seit Januar 2018 beim Team Heizomat rad-net.de unter Vertrag. Der 21-Jährige aus Aach-Linz gilt als Radsporthoffnung und ist natürlich auch ein Aushängeschild für den Radlerclub. Bis man wie Treubel bei der Deutschland-Tour mitfahren kann, muss man allerdings sehr viel trainieren.
Cedric Abt: Zwei Stunden am Tag, sechsmal die Woche
„Zwei Stunden am Tag und das sechsmal in der Woche“, sagt Cedric Abt und stützt sich auf den Lenker seines Hightech-Rennrads. In seinem Vater Timo hat er einen großen Unterstützer. Der ist der Jugendleiter des RCP und natürlich selbst begeisterter Radsportler. Das Rad seines Sohnes hat der Vater gesponsert, aber er macht deutlich, dass das Mitmachen im Club nicht vom Geld abhängig ist. „Wir stellen auch Leihfahrräder zur Verfügung. Denn wir müssen etwas tun, damit die jungen Leute diesen faszinierenden Sport zumindest einmal ausprobieren“, sagt er.
Constantin Regenauer fährt täglich mit dem Rad zur Arbeit
Beim Training ist auch Constantin Regenauer dabei. Er nutzt sein Rad jeden Tag. „Ich fahre damit zur Schule“, sagt der 33-Jährige, der in Riedhausen wohnt und in Meßkirch Lehrer ist. Als er vor vier Jahren einen Verein suchte, bei dem er sein Hobby betreiben kann, stieß er auf die Pfullendorfer.
Werner Volz hat für sein Rennrad das Rauchen aufgegeben
Werner Volz ist schon länger dabei. Er hat sich sein Rennrad auf ganz besondere Weise zusammengespart. „Ich habe mit dem Rauchen aufgehört und das Geld statt für Zigaretten für mein Rad genommen“, sagt der 72-Jährige. Er fährt jedes Jahr rund 10 000 Kilometer und will das auch nicht so schnell ändern.
70-jähriger Anton Riedl: "Das hält fit"
Der 70-jährige Anton Riedl ist seit der Neugründung des Radlerclubs im Jahr 1981 mit Begeisterung dabei und möchte die wöchentlichen Ausfahrten nicht missen. „Das hält fit. Und es ist egal, wie alt du bist“, lautet seine Überzeugung.
Bürgerbusfahrer Wolfgang Biggel auch auf dem Rennrad unterwegs
Der 68-jährige Wolfgang Biggel ist den Pfullendorfern mehr als Bürgerbusfahrer bekannt. Aber er liebt auch das schnelle Fahren mit dem Zweirad und wacht zudem über die Finanzen des Clubs, bei dem auch Frauen willkommen sind.
"Es geht ohne Hilfsmittelchen"

Klaus Krom ist 61 Jahre alt und seit 2011 Vorsitzender des Radlerclubs.
Welche Ziele verfolgt der Radlerclub?
Im Vordergrund steht natürlich der Radsport gemeinsam im Verein. Ausfahrten in der Gruppe machen mehr Spaß als alleine. Uns ist es auch wichtig, den Verein weiterhin attraktiv zu halten. Wir freuen uns über neue Radlerkolleginnen und -kollegen. Jeder Radsportinteressierte ist herzlich willkommen.
Was geschieht zur Nachwuchsförderung?
Wir haben uns schon immer sehr für die Nachwuchsförderung eingesetzt. Das geschieht über Kooperationen Schule/Verein oder die Veranstaltung von Schülerradrennen. Wir haben im Verein acht Rennräder, welche der Verein an interessierte Jugendliche kostenlos zur Verfügung stellt.
Die Doping-Skandale haben den Radsport in Verruf gebracht. Geht es nicht ohne Hilfsmittelchen?
Natürlich geht es ohne Hilfsmittelchen. Solange ein Radler oder ein Hefeweizen nach einer schönen Tour nicht als Doping gelten, ist für mich alles in Ordnung.
Der Verein
Der Radler-Club mit seinen rund 80 Mitgliedern besteht seit dem Jahr 1896. Jeden Mittwoch um 17 Uhr und samstags um 14 Uhr trifft man sich zu sportlichen Ausfahrten. Damit das Gesellige nicht zu kurz kommt, findet einmal im Monat der Radlerstammtisch statt.
Die Website des Vereins:
http://www.radlerclub-pfullendorf.de
"Es geht ohne Hilfsmittelchen"
Klaus Krom ist 61 Jahre alt und seit 2011 Vorsitzender des Radlerclubs.
Welche Ziele verfolgt der Radlerclub?
Im Vordergrund steht natürlich der Radsport gemeinsam im Verein. Ausfahrten in der Gruppe machen mehr Spaß als alleine. Uns ist es auch wichtig, den Verein weiterhin attraktiv zu halten. Wir freuen uns über neue Radlerkolleginnen und -kollegen. Jeder Radsportinteressierte ist herzlich willkommen.
Was geschieht zur Nachwuchsförderung?
Wir haben uns schon immer sehr für die Nachwuchsförderung eingesetzt. Das geschieht über Kooperationen Schule/Verein oder die Veranstaltung von Schülerradrennen. Wir haben im Verein acht Rennräder, welche der Verein an interessierte Jugendliche kostenlos zur Verfügung stellt.
Die Doping-Skandale haben den Radsport in Verruf gebracht. Geht es nicht ohne Hilfsmittelchen?
Natürlich geht es ohne Hilfsmittelchen. Solange ein Radler oder ein Hefeweizen nach einer schönen Tour nicht als Doping gelten, ist für mich alles in Ordnung.
Fragen: Karlheinz Fahlbusch