Im Vorfeld war bereits einiges zu organisieren, um herauszufinden, welcher Verein sich für die Flüchtlingshilfe engagieren möchte, in welchem Rahmen er dies leisten kann und wer Ansprechpartner ist. „Ich habe die Vereine angeschrieben, einige sind jedoch gleich auf mich zugekommen“, schildert Gernot Fischer. Gerade der Sport- und der Turnverein hätten sich äußerst kooperativ gezeigt, ebenso die Kolpingfamilie und der Firlefanz-Club.
Das Begegnungscafé wird zur "Hobby-Börse"
Eine ideale Gelegenheit, um die verschiedenen Bedürfnisse herauszufinden, sei das Begegnungscafé im Paul-Gerhardt-Saal der evangelischen Kirchengemeinde, das ab 12. Januar immer dienstags von 18 bis 20 Uhr allen offen steht. Dort unterhält sich Gernot Fischer mit den Flüchtlingen. Im Gespräch mit Katwali Salar beispielsweise stellte sich heraus, dass dieser gern Fußball spielen möchte. Ihn wird er mit Melich Günaydin bekannt machen, der sich beim Fußballverein um die Flüchtlinge kümmeren wird. „Es ist viel Akquise- und Verwaltungsarbeit nötig“, beschreibt Fischer seine Aktivitäten.
Manchmal erfahre er von den Flüchtlingen direkt, was sie bisher in ihrer Freizeit gemacht haben, manchmal werde es ihm zugetragen, erzählt der Großhandelskaufmann. Das Begegnungscafé funktioniere wie eine Art Börse, wo Bedürfnis und Hilfe zusammengebracht oder Ideen entwickelt werden könnten. „Hier können wir am besten herausfinden, wo der Schuh drückt.“ Beim Begegnungscafé kann jeder unverbindlich hereinschauen: die Meßkircher und die Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft. Es sei schön, dass hier eine Gelegenheit existiert, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich zwanglos zu begegnen. „Wir können zum Beispiel herausfinden, wer sich mit Fahrrädern auskennt und beim Reparieren hilft oder wer eine bestimmt Form von Freizeitgestaltung anzubieten hat.“ Da die Flüchtlinge je nach ihrem Status auch arbeiten dürften, sei es ein langfristiges Ziel, Kontakt zu Arbeitgebern herzustellen. Einen weiteren Einsatzbereich sieht er in der Begleitung bei alltäglichen Dingen wie den Hausaufgaben oder beim Miteinander mit Schule und Kindergarten.
Beim ersten Treffen fanden sich bereits einige Meßkircher, die in angeregte Gespräche mit den Flüchtlingsfamilien vertieft waren. Es erweckte den Eindruck, als sei die Kommunikation kein Problem. Einige sprechen ein bisschen Deutsch, andere Englisch, die wiederum übersetzen, wenn es keine gemeinsame Sprache gibt. Da das Gespräch neben einem Sprachkurs die beste Gelegenheit ist, eine neue Sprache zu lernen, liegt eine große Chance bei den Vereinen, für eine verständnisvolle Gemeinschaft zu sorgen.
Kontakt: Gernot Fischer, Telefon 0 75 75/92 51 70 oder E-Mail.
Flüchtlinge
Welche Hilfe für Flüchtlinge ist im Moment gerade nötig? Was wird in meiner Gemeinde gebraucht? Und an wen kann ich mich wenden, wenn ich helfen möchte? Um diese Fragen zu beantworten, hat der SÜDKURIER eine Datenbank eingerichtet. Wo Sie helfen können, und womit, finden Sie in unseren stets aktualisierten Tabellen für die Regionen Bodensee, Schwarzwald, Kreis Sigmaringen und Hochrhein. Alle Informationen finden Sie hier.
Aktuelle Informationen zur Flüchtlingshilfe Meßkirch gibt es unter: www.fluechtlingshilfe-messkirch