In der Nacht auf Donnerstag kam es erneut zu einem Einbruch im Meßkircher Stadtgebiet. Ziel der Kriminellen war zum zweiten Mal binnen weniger Wochen die Buch- und Schreibwarenhandlung Schönebeck in der Conradin Kreutzer-Straße. Denn schon in der Nacht auf Samstag während des Stadtfests Mitte Juli war das Geschäft zur Zielscheibe von Einbrechern geworden.
Vier Einbrüche in fünf Jahren
Dieter Karl, der das Geschäft gemeinsam mit seiner Ehefrau und seinem Sohn führt, stellt fest: "Die Einbrüche häufen sich." Seit 50 Jahren sei er nun vor Ort und in den ersten 45 Jahren habe es nie einen Einbruch gegeben. In den vergangenen fünf Jahren habe es dagegen gleich vier Einbrüche gegeben, die beiden jüngsten in einem Abstand von wenigen Wochen. In der Nacht auf Donnerstag habe die Polizei zwischen vier und fünf Uhr am Morgen angerufen und über die neuerliche Tat informiert.
Es gibt mehrere Opfer
Dabei war die Schreibwaren- und Buchhandlung Schönebeck nicht das einzige Opfer von Einbrechern in den zurückliegenden Tagen: Erst am vergangenen Wochenende hatten Unbekannte einen vierstelligen Bargeldbetrag erbeutet, nachdem sie am vergangenen Samstag zwischen 2 und 8 Uhr in die Gaststätte "Grüner Baum" in der Jahnstraße eingebrochen waren. Das Bargeld hatte sich in einem Tresor befunden, den die Täter mitnahmen.

Wie es auf Nachfrage beim Polizeipräsidium Konstanz heißt, wird dieser Einbruch zwischenzeitlich im Zusammenhang mit einer Einbruchsserie gesehen, in der es die Kriminellen ganz gezielt auf Hotels und Gaststätten abgesehen haben. In Meßkirch berichten die Beamten von insgesamt zwei Fällen in diesem Zusammenhang. Einen weiteren Einbruch, den die Beamten der Serie zuschreiben, ereignete sich in Inzigkofen. Zusätzlich habe es fünf Einbrüche im Bereich Heiligenberg und einen Einbruch im Deggenhauser Tal gegeben, den die Beamten auf das Konto der Bande zählen. Auch im Bereich Tuttlingen sei die Bande zwischenzeitlich aktiv. In allen Fällen hätten es die Gesuchten auf Tresore und auf Bargeld abgesehen und in allen Fällen seien Türen oder Fenster in den frühen Morgenstunden aufgehebelt worden.
Andere Spurenlage
Auch bei Schreibwaren Schönebeck war die Eingangstür aufgehebelt worden. Dennoch werde diese Tat nicht der Einbruchsserie zugeordnet, heißt es seitens der Konstanzer Pressestelle der Polizei. Ausgeschlossen werden könne es freilich nicht, dass es sich um die gleichen Täter handelt, wegen der Spurenlage gingen die ermittelnden Beamten jedoch derzeit nicht davon aus, wird präzisiert.
Smartphones unter Verschluss
Während Grünen Baum-Chef Martin Hoffmann einen Schaden von 1700 bis 1800 Euro zu beklagen hatte, geht Dieter Karl davon aus, dass sich die Schadenssumme auf 3000 bis 4000 Euro beläuft. Der Wert der gestohlenen Ware lasse sich indes noch nicht beziffern. Gestohlen worden seien Zigaretten sowie Elektronikartikel, wie Handyzubehör und Kopfhörer. Die neuen Smartphones, die es im Laden gibt, seien unter Verschluss gewesen und so sei kein Smartphone gestohlen worden. „Man sollte sich überlegen, die Bücher aus dem ersten Stock nach unten umzuräumen, denn die werden nicht gestohlen“, sagt Karl, halb im Scherz.
Zigarettenstangen bleiben liegen
Obgleich die Vorgehensweise der Einbrecher während des Stadtfests die gleiche war, vermutet Karl, dass beim jüngsten Fall andere Täter am Werk waren. Denn während des Stadtfests hätten die Langfinger die Zigarettenstangen liegen gelassen, die doch einfacher mitzunehmen wären, als einzelne Packungen.
Gitter sollen vor Tür und Fenster
Bei Schreibwaren Schönebeck wird nach dem erneuten Einbruch nun die Konsequenz gezogen: "Wir müssen leider Gitter vor der Eingangstür und vor Fenstern anbringen, anders geht es nicht", stellt der Geschäftsmann fest. Und: "Ich habe mich immer davor gescheut, Gitter anzubringen, aber offenbar geht es nicht anders", stellt er resignierend fest. Auch im Grünen Baum wurden schon Konsequenzen gezogen. So investierte Hoffmann in neue Bewegungsmelder und auch in Kameras in seinen Schankräumen. Ebenso habe er bereits einen einbruchssicheren Rollladen bestellt.

Tresor-Funde
Der Tresor, der am Samstag aus der Gaststätte Grüner Baum an der Meßkircher Jahnstraße gestohlen wurde, ist gefunden: Er wurde von den Tätern rund 200 Meter von der Gaststätte entfernt entsorgt und liegen gelassen, heißt es seitens der Polizei. Grüner Baum-Wirt Martin Hoffmann sagt: "Ein Stück der Rückwand wurde aufgeflext. Der Umsatz von dem Abend ist bis auf das Münzgeld weg."
Wie die Beamten weiter mitteilen, sei auch bei einem Einbruch in Heiligenberg ein Tresor gestohlen worden. Dieser sei nach den Erkenntnissen der Polizei dann am Montag, 20. August, zwischen 4 und 6 Uhr morgens an der L 201 im Bereich der dortigen Kiesgrube Unterrhena aus einem Auto geladen und liegen gelassen worden. (mos)
Hinweise werden erbeten an die Kriminalpolizei Friedrichshafen unter Telefon 075 41/70 10.