Aus 47 Gruppen beziehungsweise Soloakteuren, die sich bei zwölf Einzelveranstaltungen im Rahmen des Kulturschwerpunkts 2015 zur Kleinkunst präsentierten, hatte eine fachkundige Jury die besten acht Darbietungen ausgewählt. Der Erste Landesbeamte Rolf Vögtle überreichte ihnen die Urkunden und Preise.
Jurorin Martina Eisele sprach allen Zuschauern aus dem Herzen, als sie im Hinblick auf die großartigen Darbietungen sagte: „Ich möchte mal wissen, was bei Kleinkunst klein sein soll.“ Denn das, was auf den physikalisch kleinen Bühnen im Landkreis Sigmaringen gezeigt wurde, sei riesig und zeige ein herausragendes Können. Alexander Speh von der Waldbühne in Sigmaringendorf berichtete, dass sich die Jury schnell auf den Poetry-Slamer einigen konnte und der Meinung war, der brauche kein Coaching mehr, der beherrsche sein Metier. Mit drei Stücken zeigt Andreas Rebholz, dass er über Bühnenpräsenz verfügt, ein gutes Gespür für Sprache hat und tiefsinnige Gedanken mit Wortspielereien und Sprachwitz zu treffsicheren Pointen führen kann.
Eine große Entdeckung seien die beiden jungen Musiker Lukas Maier (Keyboard) und David Herde (Schlagzeug), deren Jazz-Stücke viel Applaus erhielten. Sie bekamen den Förderpreis überreicht. Ebenfalls riesigen Applaus erhielt die Senioren-Theatergruppe Dörrobst unter der Leitung der Meßkircher Theaterpädagogin Lilo Braun. Eine kurze Sequenz aus dem selbst entwickelten Stück, das von den Ängsten und neuen Möglichkeiten von Senioren handelt, machte deutlich, dass dieses Thema ernst, aber angstfrei und humorvoll angegangen werden darf.
Hermann Brodmann als Freiheitsstatue Lady Liberty bewies, dass Fasnetsreden ein wichtiger Bestand von Kleinkunst sind, sprachlich originell und feinsinnig humorvoll. Andreas Musen und Günther Letsch von Spieltrieb trieben mit ihren Improvisationen dem Publikum Lachtränen in die Augen. Das Duo Blanche verzauberte mit Akrobatik, Ruth und Linus mit Akrobatik und Clownerie und Colleen Livingston rundete das Programm mit selbstgeschriebenen Liedern ab.