Kurt Loescher

20 Erzieherinnen der Gemeinde Inzigkofen haben an einem pädagogischen Tag in der Waldschule „Wunderfitz“ am Grünen Zentrum in Laiz teilgenommen. Mit einem Theorieteil wurde der pädagogische Tag eröffnet. Der praktische Teil am Nachmittag fand im angrenzenden Wald statt. Dort sammelten die Erzieherinnen unter Anleitung von Försterin und freier Waldpädagogin Nina Hainzl mit viel Leidenschaft Tierspuren. Die Erzieherinnen, die in der Kinder- und Jugendarbeit tätig sind, sollen damit qualifiziert werden, mit ihrer Gruppe regelmäßig und selbstständig Veranstaltungen im Wald abzuhalten. „Die Erzieherinnen als Multiplikatoren im Bereich Waldpädagogik zu schulen und sie in Theorie und Praxis auszubilden, ist wichtig. Wir machen das zum dritten Mal“, berichtet Stefan Kopp, Fachbereich Forst am Landratsamt Sigmaringen, anlässlich eines Pressetermins.

„Die Schule ist ein absolutes Erfolgsmodell“

Gerlinde Henselmann vom Kinderhaus „Schatzkiste“ in Inzigkofen hat den pädagogischen Tag für ihre Kolleginnen organisiert. Einige Erzieherinnen waren bereits mit ihrer Kindergartengruppe im Wunderfitz. Der Pressetermin am Nachmittag diente dazu, eine typische Multiplikatorenschulung im Bereich Waldpädagogik vorzustellen. In dieser Zeit fanden auch praktische Beispiele im Wald statt.

Die Waldschule Wunderfitz gibt es seit Dezember 2014. „Die Schule ist ein absolutes Erfolgsmodell“, berichtet Regina Kille vom Fachbereich Forst am Landratsamt. So haben inzwischen über 2600 Kinder und Erwachsene in dieser Zeit den Wunderfitz unter dem Motto „So spannend kann Wald sein!“ besucht. Die Veranstaltungen werden ausschließlich von Nina Heinzl geleitet, die auf interessante und spannende Art den Kindern und Erwachsenen den Wald näher bringt.

„Waldpädagogik ist auch Erlebnispädagogik“

Zielgruppen sind Kindergärten, Grundschulen, weiterführende Schulen und Bildungseinrichtungen sowie Vereine und Organisationen, die in der Kinder- und Jugendarbeit tätig sind. „Unser Wunderfitz wird sehr gut angenommen. Die Termine sind nahezu ausgebucht“, erklärt Regina Kille. Ziel sei es, den Erzieherinnen, die regelmäßig mit Kindern im Wald unterwegs sind, Handwerkszeug für die praktische Arbeit in der Natur zu vermitteln, aber sie auch für einen Waldbesuch mit ihren anvertrauten Kindern zu ermutigen. So wurden die Teilnehmerinnen mit den Grundlagen, Methoden und Prinzipien der Waldpädagogik vertraut gemacht, aber auch ihr Wissen zum Wald und seiner nachhaltigen Bewirtschaftung vertieft. An konkreten praktischen Beispielen haben die Erziehenden erfahren können, welche Aktivitäten sie mit ihrer Gruppe zu einem bestimmten Thema machen können. Regina Kille: „Waldpädagogik ist Erlebnispädagogik und Teil der Umwelterziehung. Durch persönliche Erlebnisse wird das Interesse an der Natur geweckt und zum Staunen über Naturzusammenhänge angeregt.

Von der Theorie in die Praxis

“In einem theoretischen Teil wurde zunächst das Grundwissen vermittelt, zum Beispiel „Was ist Waldpädagogik? Wie soll der Wald sein? Und wie soll die Ausrüstung sein? Im praktischen Teil im Anschluss ging es darum, den Teilnehmerinnen die wichtigsten Tier- und Baumarten zu erklären und weiter, Tiere im Waldboden zu erforschen. Dazu dienten einfache Becher, „kein Hightech, was für Kindergartenkinder nur ein Hindernis darstellen würde“, so Stefan Kopp.

„Der pädagogische Waldtag ist total super. Man lernt in Theorie und Praxis, wie ein Waldtag organisiert und praktisch umgesetzt werden kann. „Was wir hier erleben, können wir so den Kindern weitervermitteln“, zieht Gerlinde Henselmann vom Kinderhaus „Schatzkiste“ in Inzigkofen eine positive Bilanz am Ende der Veranstaltung, die den Erzieherinnen viel Spaß bereitet hat.