Die Reichenau ist bekanntlich eine Insel im Untersee – und dorthin zu kommen, ist trotz Damm und Schiffen bisweilen nicht ganz einfach. Ähnlich verhält es sich mit der dortigen Fußballmannschaft, die sich vor sieben Jahren mit dem FSV aus der Waldsiedlung auf dem Festland zusammengeschlossen hat. Die SG setzt im Wesentlichen auf einheimische Spieler.
In diesem Sommer hat sich Trainer Rolf Blum drei Spieler aus dem eigenen Nachwuchs als Neuzugänge gegönnt, hinzukommen drei bis vier Spieler aus dem älteren A-Jugend-Jahrgang, „die langsam Aktivenluft schnuppern sollen“, wie Blum es ausdrückt. Frischen Wind bringt zudem Simon Weltin als neuer Co-Trainer. Auch er kommt – selbstverständlich – aus dem eigenen Verein.
Da in Zeiten von Corona viele Reichenauer einen Urlaub auf der eigenen Insel vorziehen, war die Trainingsbeteiligung in der Bezirksliga-Mannschaft sehr gut, wie Trainer Blum erklärt. „Alle ziehen gut mit, ich hatte immer 16 bis 20 Mann im Training. Es macht Spaß“, sagt der 42-Jährige.
Zwei Vorbereitungsspiele der SG wurden wegen Coronaverdachts beim Gegner abgesagt, zwei weitere gewann die Mannschaft von der Insel. „Die Leistungen waren gut, sind aber nicht aussagekräftig. Was zählt, ist der Punktspielauftakt“, so Blum.
„Wir wollen zwischen Platz drei und acht landen“
Mit seiner Mannschaft will der Reichenauer Trainer „immer wieder besser sein als im Vorjahr“ – sprich als Rang elf. Dann lässt Blum sich doch noch ein konkreteres Ziel entlocken. „Wir wollen zwischen Platz drei und acht landen“, erklärt er. Hinter den von ihm als Topfavoriten ausgemachten TSV Singen und FC Öhningen-Gaienhofen. „Die beiden wollen wir mit unseren einfachen Mitteln ärgern.“
Was den Verlauf der kommenden Saison anbelangt, ist der SG-Trainer Optimist. „Irgendwie muss es ja weitergehen“, sagt Blum. „Ich weiß, dass es Wichtigeres gibt als Fußball. Trotzdem ist es eine schöne Ablenkung. Wir sind dabei, die Hygienekonzepte umzusetzen. Und wenn sich alle daran halten, dann sollte es auch funktionieren. Auch wenn es ein großer Aufwand ist.“
Im Moment ist eben vieles nicht ganz einfach – aber damit kennen sie sich ja aus, die Insulaner von der Reichenau.