Zuletzt war es um Ernst Behringer still geworden. Der langjährige CDU-Landtagsabgeordneten und Ehrenbürger der Stadt Sigmaringen hielt sich vom Politikbetrieb weitgehend fern. Aus dem Landtag war er schon vor 13 Jahren ausgeschieden, aber gerne nutzte der einstige Berufssoldat, der 1993 als Oberstabsfeldwebel die Bundeswehr verlasen hatte, politische Veranstaltungen und nahm regen Anteil an der Entwicklung des Landkreises Sigmaringen.

Solide Ausbildung und dann Berufssoldat

Ernst Behringer besuchte die Volksschule und kaufmännische Berufsschule, absolvierte eine Ausbildung zum Industriekaufmann und war dann von 1962 bis 1993 bei der Bundeswehr beim Stab der 10. Panzerdivision in Sigmaringen. Seine politische Heimat war die CDU, der er 1969 beigetreten war und von 1981 bis 2001 war er Vorsitzender des Kreisverbandes. Seit 1980 war er Stadtrat in Sigmaringen, seit 1989 als Vorsitzender der CDU-Gemeinderatsfraktion. In den Landtag rückte er am 21. November 1994 für Dietmar Schlee nach, der in den Bundestag gewählt worden war. Rund 17 Jahre vertrat der im Landtag die Interessen des Landkreises, wobei er im Stuttgarter Parlament als Obmann der CDU-Fraktion für Petitionen fungierte. Im April 2010 erklärte er beim CDU-Parteitag in Sigmaringendorf seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur und machte den Weg frei für Tanja Gönner. Ernst Behringer engagierte sich beim Verein der Freunde und Förderer der Hochschule Albstadt-Sigmaringen und war auch Mitglied des Kuratoriums der Treuhandstiftung Im Miteinander für das Alter der Vinzenz von Paul gGmbH.

Sigmaringen ernennt Ernst Behringer 2014 zum Ehrenbürger

Für seinen Einsatz in der Kommunalpolitik wurde der Verstorbene im September 2010 mit der goldenen Ehrennadel des Gemeindetages Baden-Württemberg ausgezeichnet und vier Jahre später ernannte ihn die Stadt Sigmaringen zum Ehrenbürger.

Das könnte Sie auch interessieren

Der passionierte Tennisspieler hatte nach dem Tod seiner ersten Frau im Dezember 2008 seine Lebensgefährtin Elisabeth Raith geheiratet. Bei seinem Abschied aus der Politik im Jahr 2011 bezeichnete er sich im SÜDKURIER-Gespräch selbst als „Kanalarbeiter“. Sprich, jemand der handelt und nicht viele Worte über seine Kärrnerarbeit verliert. „Wichtig ist nicht, dass man was propagiert, sondern das, was man für die Bürger erreicht“, lautete das Credo des Kommunalpolitikers.