Handball. 3. Liga Süd: HSG Konstanz – TSV Neuhausen/Filder (Samstag, 20 Uhr, Schänzlehalle). – Beste Stimmung herrschte unter der Woche bei den Spielern der HSG Konstanz. Die erste schwierige Feuertaufe in fremder Halle wurde gut gemeistert – jetzt wartet das erste Heimspiel in der Schänzle-Hölle. Das sei immer etwas Besonderes, erklärt Spielmacher Christos Erifopoulos, der in Teningen mit zwölf Toren glänzte und sich nun auf das Wiedersehen mit einigen langjährigen Kontrahenten freut. „Das wird direkt ein Topspiel“, weiß er und spricht damit das Aufrüsten in Neuhausen an. Allein die Verpflichtung von Trainer Daniel Brack, zuletzt bei den Spitzenvereinen Pfullingen und Oppenweiler/Backnang tätig, zeige für HSG-Coach Vitor Baricelli, „wie ambitioniert der Klub ist“. Als Spieler war Brack als Mittelmann unter anderem beim TV Großwallstadt, den Füchsen Berlin, HBW Balingen-Weilstetten, TSV Hannover-Burgdorf und der HSG Düsseldorf unter Vertrag.
Neuhausen verstärkt sich mit Brack und jungen Weltmeistern
Auf das Karriereende der beiden langjährigen Säulen Hannes Grundler und Timo Durst hat sich der TSV Neuhausen/Filder bestens vorbereitet. Felix Zeiler und Lukas Fischer kamen vom VfL Pfullingen, Daniel Schliedermann von Zweitliga-Aufsteiger Oppenweiler/Backnang und Rohat Sahin von den Kadetten Schaffhausen Espoirs. Für den ehemaligen Konstanzer und Schweizer Nachwuchs-Nationalspieler wird es eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, an der der 23 Jahre alte Kreisläufer in der Jugend und U21 spielte.
Torhüter Jorick Pol prägt Auftaktsieg der Mad Dogs
Dank einer hervorragenden Jugendarbeit ist in den letzten Jahren einiges in Neuhausen und Ostfildern entstanden. Linus Schmid, Max Heydecke und Nick Scherbaum dürfen sich als frischgebackene U19-Weltmeister bezeichnen. Die Mad Dogs sind mit einem 34:27-Heimsieg gegen Fürstenfeldbruck ebenfalls gut in die Saison gestartet. Matchwinner wurde dabei der niederländische Nationalmannschaftstorhüter Jorick Pol mit zahlreichen Paraden.
Baricelli setzt auf Emotionen und Heimstärke in der Schänzlehalle
Somit sind die Konstanzer angesichts des hochkarätig besetzten Kaders gewarnt. Auf die Frage, ob das erste Heimspiel etwas Besonderes sei, antwortet Baricelli mit einem Lächeln: „Heimspiele sind bei uns immer besonders. Man weiß, was einen erwartet, und dennoch bist du immer überrascht, was hier los ist. In dieser Halle ist es immer geil zu spielen.“ Umso wichtiger wird die Unterstützung am Samstag gegen eine Topmannschaft, die sich zuletzt nicht nur auf einen überragenden Torwart, sondern auch auf die für Brack typische, sehr aggressive Abwehr mit einem schnellen Umschaltspiel verlassen durfte. Gerade in diesem Bereich zeigte die HSG offensiv in den letzten Wochen eine starke Entwicklung und stellte diese mit 39 erzielten Toren in Teningen unter Beweis. Nun gilt es, diese hohe Geschwindigkeit auch im Rückzug zu finden.
HSG will aus Fehlern lernen und vor heimischem Publikum punkten
Baricelli sieht die Württemberger nun als einen Konkurrenten um die vorderen Plätze. Das lässt auf ein höchst intensives und temporeiches Handballspiel hoffen. „Gegen Neuhausen“, so der 29 Jahre alte EHF-Mastercoach, „müssen wir die nächsten Schritte machen und wollen noch besser auftreten.“ Bei dieser Herausforderung hofft er auch auf den berühmten Funken durch die Unterstützung der zahlreich mit in den Breisgau gereisten Anhänger. „Mit dem Druck und den Emotionen der Fans wollen wir die Energie nutzen, die Räume in der Deckung noch besser zu schließen“, erklärt der Brasilianer.
Teamzusammenhalt wächst – HSG will Heimvorteil nutzen
Im Vergleich zur letzten Saison ist zu sehen, dass es im Kader der HSG deutlich weniger Fluktuation gab. So traut Erifopoulos seiner Mannschaft „alles zu. Alles. Wir sind enger zusammengerückt und haben aus den Fehlern der letzten Saison gelernt.“ Nun wolle man die Gegner so bestrafen, wie man selbst oft im Haifischbecken 2. Bundesliga bestraft wurde. Mit Blick auf das erste Heimspiel ist er sich sicher: „Das wird ein heißer Ritt. Wir wollen natürlich die Punkte daheim behalten.“