Zum zweiten Mal in diesem Kalenderjahr ist der Spielbetrieb für Amateurfußballer unterbrochen worden. Während die Politik verfügte, dass – vorerst – bis Ende November pausiert wird, hat der Südbadische Fußballverband (SBFV) seine Vereine sogar vorzeitig in die Winterpause entlassen. Voraussichtlich am 20. Februar soll der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden – sicher ist das allerdings nicht.
Die Serie und die Regeln
Sicher waren sich hingegen die Trainer der 17 Vereine in der Bezirksliga Hochrhein, als die Regiosport-Redaktion des SÜDKURIER nach den „Besten“ des Jahres fragte. Wir baten die Übungsleiter, mit offenen Augen auf die Konkurrenz zu schauen, und uns den besten Torwart, sowie je zwei Abwehrspieler, Mittelfeldakteure und Stürmer zu benennen, die aus ihrer Sicht im Fußballjahr 2020 herausstachen. Zudem sollten sie sich für einen Trainerkollegen entscheiden, den sie für den Besten ihrer Zunft halten.
Die Entscheidung fiel den Trainern allerdings nicht immer leicht. Der Blick auf die Tabelle zeigt das Dilemma, denn noch stehen die 17 Clubs mitten in der Vorrunde, haben maximal zehn der 17 Partien bestritten. Trotzdem haben wir es geschafft, eine Bezirksliga-Elf des Jahres 2020 – Torhüter, drei Abwehrspieler, vier Mittelfeldspieler und drei Stürmer – zu benennen, die sich aus der Fülle der Spieler heraus heben.
Platz 1: Remo Laisa vom SV Herten

Alter schützt vor Leistung nicht. Remo Laisa zählt mit seinen 32 Jahren zwar zu den ältesten Akteuren der Liga, aber auch zu den beständigsten Abwehrspielern. Nicht nur seine Leistungen wurden bei der Abstimmung gewürdigt: „Ein Klasse-Typ und Super-Fußballer“, betont Tim Behringer vom FC Schönau, der ebenso für Laisa stimmte, wie Deniz Aytac (Bosporus FC Friedlingen).
Dennis Weiß (TuS Efringen-Kirchen) hat sich für das „Hertener Urgestein“ entschieden, weil „er in jedes Spiel mit der richtigen Einstellung geht und ein feines Gespür für Situationen hat.“ Das zählt auch für Sascha Dreher (SG FC Wehr-Brennet): „Remo ist und war über ein Jahrzehnt für seine Trainer und den SV Herten als Kapitän, Führungsspieler und Persönlichkeit Gold wert.“
Platz 2: Nico Ködel vom FC Erzingen

Sowohl für Erkan Kanli (FC Tiengen 08) als auch für Georg Isele (SG Mettingen/Krenkingen) ist Nico Ködel vom FC Erzingen ein herausragender Abwehrspieler in der abgebrochenen Vorrunde gewesen: „Nico ist sehr zweikampf- und kopfballstark und ist auch im Spielaufbau sehr gut“, betont Isele.
Oliver Neff, mit Michael Hagmann im Trainer-Duo beim FC RW Weilheim tätig, bringt es auf den Punkt: „Nico ist der ruhende Pol in der Erzinger Abwehr“, sagt er über den 25-jährigen Koch, der bis Juni 2019 beim FC Tiengen 08 unter Neff trainierte: „Er hat fast keine Schwächen.“
Platz 2: Steffen Hönig vom FC Rot-Weiß Weilheim

Seine Erscheinung macht etwas her. Steffen Hönig, der 27-jährige Hüne aus der Kurpfalz, kehrte im Sommer 2020 zurück in die Bezirksliga. Nach seinem Weggang vom FC Erzingen spielte Hönig zuletzt für den FC Lenzkirch im Bezirk Schwarzwald. Roberto Wenzler vom FC Schlüchttal zeigte sich von Hönigs Leistungen ähnlich beeindruckt, wie Danijel Kovacevic vom VfB Waldshut.
Die dritte Stimme bekam der Modellathlet von Musa Musliu (SV Herten): „Ein feiner Kicker mit viel Gefühl im Fuß“, beschreibt der Trainer des Tabellenführers die Fähigkeiten Hönigs: „Er hat ein Klasse-Timing im Pass-Spiel und ein sauberes Stellungsspiel.“
Je zwei Stimmen gingen an sieben Abwehrspieler
So stimmte Michael Hägele (SV Buch) für Routinier Daniel Albicker von der SG Mettingen/Krenkingen): „Der ist über 90 Minuten mit Vollgas auf dem Platz unterwegs.“

Bei Albickers Teamkollege Simon Gantert kann sich Klaus Gallmann (FC Erzingen) einen Seitenhieb nicht verkneifen: „In unserer gemeinsamen Zeit beim FC Neustadt haben wir oft kontrovers über seine Qualitäten mit dem Fuß diskutiert – aber jetzt muss ich eingestehen, dass er ein sehr guter Verteidiger wurde.“

Schließlich war Gantert einst ein sehr guter Torwart, was auch Philip Brandl (FC Hochrhein) anmerkt: „Nun hält mein Cousin die Abwehr der SG Mettingen/Krenkingen zusammen und schießt auch noch Traumtore.“

Trainer Michael Schwald (FC Zell) lobt das Kopfballspiel von Manuel Pinke (SG FC Wehr-Brennet) und das Stellungsspiel von Patrick Keller (TuS Efringen-Kirchen).

Indessen hat Michele Masi (SV Jestetten) Abwehrchef Bora Kalyon (VfB Waldshut) gewählt: „Ein kompletter Innenverteidiger, der so gut wie keine Schwächen hat.“

Dennis Weiß vom TuS Efringen-Kirchen tat es indessen Daniel Philipp an: „Er ist der Ruhepol beim FC Zell – mit extrem gutem Auge.“

Tim Behringer (FC Schönau) will Sergej Triller, seinen ehemaligen Mitspieler vom FV Lörrach-Brombach, nicht vergessen: „Er ist mit seiner Erfahrung extrem wichtig für die U23.“

Je eine Stimme erhielten:
Simon Diodene (TuS Efringen-Kirchen), Mohammad Kassem (Bosporus FC Friedlingen), Matthias Philipp, Jonas Krumm (beide FC Zell), Hasan Faslak, Felix Uhl (beide FC Erzingen), Alexander Rebis (SG FC Wehr-Brennet), Waldemar Schmidt, Marco Romano (beide SV Herten) und Krisztian Paraszhidisz (VfB Waldshut).