12.25 Uhr: Erste Einschätzung zum Warntag
Aus Sicht von Vodafone war der erste Test des neuen Katastrophen-Warnsystems Cell Broadcast „ein voller Erfolg“. Das Unternehmen teilte mit: „Wir werden nun alle Erkenntnisse aus dem Warntag auswerten und für die weitere Optimierung des neuen Warnsystems bis zum Start des Regelbetriebs in 2023 nutzen. Dann sollen auch mehr ältere Endgeräte in das Warnsystem einbezogen werden als heute bei der ersten Testwarnung.“
12.15 Uhr: Wie lief der Warntag bei Ihnen?
Um zu sammeln, welche Erfahrungen die Deutschen mit dem Warntag gemacht haben, hat das zuständige Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe eine Online-Umfrage eingerichtet, bei der man sein Feedback loswerden kann. Hier geht es zur Befragung.
12.00 Uhr: So reagieren die Menschen auf den Alarm
Eine Stichprobe in Friedrichshafen zeigt: Offensichtlich wussten die meisten Menschen Bescheid, dass der Probealarm ansteht. Doch als die Feuerwehrsirene heult, sorgt das schon für Aufsehen.
Ähnlich ist es in Singen, wo einige Menschen in der Innenstadt unterwegs waren und aufsahen, als Katastrophen-Beauftragter Stefan Schüttler samt warnendem Feuerwehr-Fahrzeug durch die Straßen fuhr. Das Besondere: Es ertönte nicht nur ein eindringlicher Ton, sondern auch eine Stimme. Die sorgte gleich für Entwarnung: „Dies ist ein Probe-Alarm im Rahmen des heutigen bundesweiten Warntages. Es besteht keine Gefahr.“
Viele Passanten blieben dennoch stehen, hielten sich die Ohren zu und verfolgten das Fahrzeug mit ihren Blicken. 45 Minuten ging die Tour vom Hohentwiel über die Innenstadt bis in die Singener Nordstadt. Sein Kollege war mit einem weiteren Fahrzeug in anderen Teilen der Stadt unterwegs, damit möglichst viele Menschen erreicht werden. Schüttlers erstes Fazit lautet: Das sei deutlich besser gelaufen als beim letzten Mal. Einen ausführlichen Text zum Testlauf in Singen lesen Sie hier.
11.45 Uhr: Die offizielle Entwarnung
Auch der Probealarm endet mit einer offiziellen Entwarnung, die nun beispielsweise über die Nina-App auf die Smartphones ausgespielt wurde.
11.10 Uhr: Wem gehört dieses Sirene?
Um 11 Uhr war in Villingen zwar ein längeres Tonsignal in der Innenstadt zu hören – doch dessen Ursprung blieb unklar, die Stadtverwaltung war jedenfalls nicht der Auslöser. Es gebe zwar ein altes Sirenennetz in Villingen-Schwenningen, dennoch sei dieses schon lange nicht mehr aktiv, sagte die städtische Pressestelle auf Anfrage. Auch Feuerwehr war nicht aktiv: Anders als in anderen Städten der Region gab es keine Lautsprecherdurchsagen zur Probe und auch keine sonstigen Warnsignal-Tests.
Während in Villingen über die einzelne Sirene gerätselt wurden, blieben in Geisingen im Kreis Tuttlingen viele Sirenen stumm.
In Donaueschingen hingegen wurde der Warntag für eine Großübung genutzt. Die Feuerwehr probte ihre Alarmierung im Falle eines großen Stromausfalls.
11.05 Uhr: Auch die Sirenen heulen – zumindest in Allensbach
Einige Orte haben ab 11 Uhr auch die Sirenen tönen lassen, soweit sie noch vorhanden sind. Angekündigt hat das etwa die Gemeinde Allensbach – und das Video von SÜDKURIER-Redakteur Alexander Schulz zeigt: Es hat geklappt. SÜDKURIER-Reporter Oliver Hanser hat einen der Sirenenorte im Video: Die Grundschule in Allensbach.
11 Uhr: Test in der Redaktion zeigt: Die Warnung schlägt durch
Ein Versuch in der Konstanzer SÜDKURIER-Redaktion zeigt: Der Handyalarm scheint gut funktioniert zu haben. Alle zur Probe bereitgelegten Handys lösen Alarm aus – die Android-Telefone etwas früher als die Apple-Geräte. Doch auch hier klappt es am Ende.
10.59 Uhr: In Niedereschach wird es keinen Alarm geben
Hier bleiben die Sirenen still. Niedereschach im Schwarzwald-Baar-Kreis nimmt nicht am Warntag teil. Das hat auch einen Grund: „In Niedereschach und den Ortsteilen sind alle Sirenen abgebaut oder technisch nicht mehr in Funktion. Und wenn unsere Sirenen nicht funktionieren, hat eine Teilnahme auch keinen Sinn“, erklärt Bürgermeister Martin Ragg. Deshalb sein Appell an die zuständigen Behörden, dass eben das bereits mehrfach angekündigte Sirenenförderprogramm endlich einmal in die Tat umgesetzt werde.
10.50 Uhr: Nicht erschrecken, wenn es gleich klingelt
Da wird sich manch einer in wichtigen Geschäfts-Konferenzen – und es sind ja alle Konferenzen superwichtig – gleich wundern: Selbst das stummgestellte Handy könnte in zehn Minuten laut werden. Aber kein Grund zur Abmahnung – im Gegenteil: Da könnte man sich ja richtig freuen, dass einmal geklappt hat, was der Bund sich vorgenommen hat.
10.15 Uhr: Wie klingt das Sirenen-Signal heute?
Wie beim Warntag vor zwei Jahren auch setzt sich der Alarm aus einem Warnton (auf- und abschwellender Heulton) und einem Entwarnungston (Dauerton) zusammen. Der Vorteil von Sirenen: Anders als Apps oder Cell Broadcast können sie auch warnen, wenn Wlan und Mobilfunk ausfallen. Und nachts sind Radio und Fernseher oft ausgeschaltet. Sirenen können Menschen aus dem Schlaf reißen, wenn die Gefahr nachts droht. Der Nachteil: Bei Donner und Flut können sie schlecht zu hören sein. Vorgeschrieben sind Sirenen übrigens nur in der Nähe von Atomkraftwerken und großen Chemiebetrieben.
9.40 Uhr: Kleinere Gemeinden teilweise im Vorteil
Wie unterschiedlich die Warnsystem noch erhalten sind, zeigt sich in und um Konstanz: Während in der Konzilstadt keine einzige Sirene mehr erhalten ist, soll es im benachbarten Allensbach heute um 11 Uhr richtig laut werden – sogar in den Ortsteilen.
9 Uhr: Sogar auf dem Weihnachtsmarkt wird gewarnt
Nicht nur durch heulende Sirenen werden die Menschen heute für den Katastrophenschutz sensibilisiert. In Friedrichshafen zeigt die Feuerwehr auch auf dem Weihnachtsmarkt Präsenz – und informiert in einem Feuerwehrauto über den Warntag.
8.20 Uhr: In einigen Städten bleibt es ruhig
Längst nicht in allen Kommunen soll es heute laut werden. Der simple Grund: Viele besitzen schlichtweg keine Sirenen mehr. Am Beispiel Villingen-Schwenningen zeigt sich aber auch, dass einige Städte das nun wieder ändern wollen. Ganz einfach ist das aber nicht, wie dieser Artikel zeigt.
Auch Sirenen werden eingesetzt
Wo sie noch vorhanden sind, sollen um 11 Uhr auch die festinstallierten Sirenen auf Gebäuden heulen. Beim letzten Warntag im September 2020 klappte das in der Region oftmals nicht. Nun gibt es einen neuen Anlauf – festinstallierte oder mobile Sirenen sollen in einigen Orten zudem von Megafon-Durchsagen ergänzt werden, etwa in Donaueschingen oder im Kreis Waldshut.
Alle Handys sollen klingeln
Am Warntag wird auch ein ganz neues System getestet: Das sogenannte Cell Broadcasting. Hierbei wird automatisiert allen Handys, die mit deutschen Netze verbunden sind, eine SMS aufs Handy gespielt. Diese lässt sich auf der höchsten Warnstufe auch nicht unterdrücken und jedes erreichte Handy soll einen Alarmton abspielen.
Der 8. Dezember ist dafür der Testlauf für die reguläre Einführung im Februar 2023. Allerdings: Nach Schätzungen von Behörden ist nur die Hälfte aller Mobiltelefone auf einem ausreichenden technischen Stand, um die Nachricht empfangen zu können. Auch Handys im Flugmodus werden nicht erreicht.
Was am bundesweiten Warntag geplant ist
Der letzte Katastrophen-Warntag geriet selbst zur Katastrophe. Am Donnerstag, 8. Dezember, soll aber alles besser werden. Um Punkt 11 Uhr soll möglichst jeder Mensch in Deutschland von einem Probealarm erreicht werden.
Die Bedeutung von Warnsystemen wurde zuletzt auch durch die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Juli 2021 deutlich, bei der Menschen nicht rechtzeitig über die drohenden Gefahr informiert wurden. Danach kam eine breite Debatte über Verbesserungen in Gang.