Es war ein traumhaftes Fasnet-Wochenende für die Narrenzunft Weigheim. Am Freitagabend eine ausverkaufte Festhalle beim Zunftabend und ein sonnig warmer Samstagmittag beim großen Umzug. "Es war ein gelungener Ball, tolles Publikum, die Bar war leer und es gab keinerlei Probleme", sagt die zweite Zunftmeisterin Sonja Walter.

Dass alle am Samstag wieder fit waren, bestätigte Kassier Thomas Hils: "Klar sind wir fit, nachdem wir schon um halb vier ins Bett sind". Trotz zum Teil weiter Anreise kamen die meisten der 57 Zünfte pünktlich zum Zunftmeisterempfang, bei dem Walter den Erlös über 444,44 Euro vom Zunftmeisterempfang 2018 als Spende an den Verein LEONA – Familienselbsthilfe bei seltenen Chromosomen-Veränderungen übergeben konnte.
Kurz vor Umzugsbeginn gab es dann fast kein Durchkommen mehr auf der Umzugsstrecke. Tausende von Zuschauern und Hästrägern füllten die Straßen.
Umzugssprecher Gerd Löwl rief zum Freimachen der Straßen auf und gab um 14.14 Uhr den Startschuss für den großen Umzug der von den Wiegemer (Weigheimer) Wölfen, dem Musikverein Weigheim und dem Wiegemer Hansel angeführt wurde.
Am Straßenrand vor dem Sprecherwagen verfolgte auch Oberbürgermeister Jürgen Roth, zusammen mit Ortsvorsteherin Ursula Mosbacher und Vizezunftmeisterin Sonja Walter fröhlich und ausgelassen den Umzug.

Ein freudiges Wiedersehen gab es, als die Tännlegeister Tuningen ihren ehemaligen Bürgermeister sahen. "Wir werden Tuningen jetzt eingemeinden", scherzte Mosbacher.
Urviecher, Hexen, Teufel, Waldgesindel und Werwölfe beherrschten den Umzug und so manch junges Mädchen musste ein Bad in Sägemehl oder Stroh über sich ergehen lassen und verschwand in einem der Umzugswagen.
Einen Umzugswagen konnte die Weigheimer Narrenzunft in diesem Jahr nicht fahren lassen. "Die Auflagen sind zu hoch und wir konnten deshalb auch keinen Fahrer für den Wagen finden", beschrieb Umzugssprecher die Löwl die Situation, mit dem Appell an den Oberbürgermeister, dass man das Ganze rund um die vielen Auflagen nochmals überdenken solle.
An der Umzugsstrecke herrschte angesichts der über 1500 Hästrägern und dem sonnigen Wetter eine ausgelassene Stimmung und die Zuschauer honorierten das Treiben der Hästräger mit den entsprechen Narrenrufen.
"Ich liefere", sagte Roth schmunzelnd, nach dem er schon in der vergangenen Woche beim Marbacher Umzug zusagte: "Wenn ich Schirmherr bin, benötigen die Zuschauer keinen Schirm". Ob das so anhält? Den Narren sei es gewünscht.